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Warum findet das Baby keinen Schlaf?

Frisch gebackene Eltern sind anhand ihrer Augenringe leicht zu erkennen. Meistens sind diese auf das Schlafverhalten des Babys zurückzuführen.

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© Sam Beasley/unsplash.com

Säuglinge und Kleinkinder weisen noch nicht wie Erwachsene durchgehende Schlafphasen auf. Stattdessen ist ihr Schlaf häufig von Wachphasen unterbrochen. Dennoch gibt es unter den Kleinen auch solche, die entweder besonders ausgeprägte Wachphasen entwickeln oder aber schlecht einschlafen können. Was können Eltern also tun, wenn der Sprössling einfach nicht in den Schlaf findet? Erst einmal ist es hilfreich, Ruhe zu bewahren und bedächtig zu handeln – auch dann, wenn die Nerven nach einer ruhelosen Nacht erst einmal blank liegen. Folgende Ursachen sind verantwortlich dafür, dass der Nachwuchs unruhig oder gar nicht in den Schlaf findet:

1. Dem Kleinkind fehlen feste Routinen und Schlafenszeiten

Säuglinge haben noch keinen festen Tag-Nacht-Rhythmus, sodass sie des Nachts oft aufwachen. Fehlt eine feste Schlafroutine, können sich die nächtlichen Aufwachphasen zusätzlich verstärken. Deshalb raten Experten Eltern an, hinsichtlich der Schlafenszeiten möglichst konsequent zu sein: Eine regelmäßige Schlafenszeit beruhigt das Kind, das während der Nachtruhe viele unterschiedliche Sinneseindrücke verarbeitet. Um einen erholsamen Schlaf zu gewährleisten, ist es also maßgeblich, den Säugling zu festen Zeiten ins Bett zu bringen.

2. Das Kind ist falsch gekleidet

Ein oft unterschätzter Faktor ist die richtige Schlafbekleidung. Babys mögen es ebenso wie Erwachsene nicht, zu dick oder zu dünn angezogen sein. Da sie sich den Eltern noch nicht sprachlich mitteilen können, sollten diese stattdessen mit Bedacht passende Schlafkleidung aussuchen. Idealerweise fühlt sich die gewählte Schlafmode für den Säugling weich und bequem an. Es schadet außerdem nicht, wenn Eltern für ihren Sprössling separate Schlafmode kaufen, um den Tag-Nacht-Rhythmus zu unterstützen. Schlafstrampler sind sowohl bei sommerlich-warmen, als auch niedrigen Temperaturen für den Spross geeignet. Auch ein atmungsaktiver Baby-Body kann eine bequeme Schlafkleidung sein, solange dessen Stoff nicht zu dick beschaffen ist.

3. Zu häufiger Wechsel zwischen Baby- und Familienbett

Selbstredend benötigen Neugeborene körperliche Nähe. Am liebsten schlummern sie in den Armen oder nahe der mütterlichen Brust. Diese Gefühle der Geborgenheit, die dem Kind Sicherheit schenken, sind im eigenen Babybett oft nicht ausreichend vorhanden. Stattdessen gelangen Babys schnell in eine neurobiologische Krise, sobald sie ihre Eltern nicht mehr um sich herum wahrnehmen. Ärzte empfehlen deshalb, dass Kleinkinder unter 12 Monaten mit im Elternzimmer schlafen. Dennoch ist es in der Realität nicht immer machbar, dass kleine Kinder dicht an dicht mit ihren Eltern im Familienbett schlafen. Mitunter bringt das gemeinsame Schlafen sogar Nachteile mit sich: Etwa, weil beide Elternteile nicht mehr ruhig ein- und durchschlafen können und die Gefahr besteht, dass der Säugling versehentlich unter die Decke rutscht.

Auch der häufige Wechsel zwischen Baby- und Elternbett kann zu schlechtem Schlaf beitragen. Da der Mensch ein Gewohnheitstier ist, gewöhnt sich auch das Neugeborene schnell an die nächtliche Nähe – sodass es fortan nicht mehr auf die nächtliche Geborgenheit bei Mama und Papa verzichten mag.

Die bessere Lösung: Sich von Beginn an eine Schlafvariante für das Baby aussuchen und diese versuchen einzuhalten. Mitunter erweist sich eines der beliebtesten Beistellbetten als sinnvolle Alternative, die zu ruhigeren Nächten beiträgt. Anders als im elterlichen Bett hat ein Säugling hierbei ausreichend Platz auf einer eigenen Matratze, verliert aber gleichzeitig die beiden wichtigen Bezugspersonen nicht aus dem Blick. Bei der Auswahl eines geeigneten Beistellbettes gilt es auf einige Aspekte zu achten, damit das Kind geborgen und sicher schläft. Generell erweist sich ein stufenlos höhenverstellbares Modell als praktisch, da es auf direkter Höhe neben dem Elternbett positioniert werden kann. Weiterhin sollte das favorisierte Bett zu einer Seite geöffnet sein, um auch des Nachts unproblematisch direkten Körperkontakt zu den Eltern zuzulassen.

4. Der Mittagsschlaf findet zu spät statt

Ein zu spätes Mittagsschläfchen ist ein klassischer Faktor, der zu den typischen Schlafproblemen von Neugeborenen beiträgt. Ist das Kind älter als sechs Monate, empfehlen Experten, zwischen dem Mittagsschlaf und der abendlichen Nachtruhe mindestens vier Stunden Wachzeit vergehen zu lassen. Denn ein Kleinkind, das nachmittags drei bis vier Nickerchen hält, fühlt sich abends nicht müde genug, um in einen durchgehenden, festen Schlaf zu finden.

5. Die Schlafumgebung passt nicht zu den Bedürfnissen des Kindes

Eine angenehme Schlafumgebung trägt maßgeblich zu einem gesunden Schlafklima bei. Deshalb ist es wichtig, dem eigenen Kind eine behagliche Umgebung zur Nachtruhe anzubieten. Ist es im Zimmer zu warm oder zu kalt, friert oder schwitzt das Baby, wie ein Erwachsener es tut. Selbiges gilt für ein zu helles Zimmer, in dem ein Kind schlecht in den Schlaf findet. Umgekehrt schläft es schneller in einem kühlen, abgedunkelten Ruheraum ein. Sinnvoll ist es, am Tag und vor dem Zubettgehen einmal kurz zu lüften, um das Raumklima zu verbessern. Damit sich Kleinkinder rundum wohlfühlen, eignet sich ab einem Alter von sechs Monaten ein „Bezugsobjekt“ als Einschlafhilfe. Mit einem Teddy oder einem anderen Plüschtier im Bett fühlen sich Kleinkinder geborgen, da sie das Bezugsobjekt mit elterlicher Nähe und Fürsorge assoziieren.

Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit dem externen Redakteur R. Klatt.