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Sie rollt und rollt und rollt

Spiele mit Murmeln sind vielseitig und machen überall Spaß.

Von Silke Rödel
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Murmel, Märbel, Klicker – die Bezeichnungen sind genauso vielfältig wie die Spielmöglichkeiten.
Murmel, Märbel, Klicker – die Bezeichnungen sind genauso vielfältig wie die Spielmöglichkeiten. © Foto: Adobe Stock

Drinnen oder draußen, gemeinsam oder gegeneinander – Murmeln ist vielseitig und macht überall Spaß. Eine Zeit lang in Vergessenheit geraten, findet man die runden Kugeln heute wieder in vielen Kinderzimmern, und Outdoor-Kugelbahnen wie in Seiffen oder Altenberg locken Heerscharen von Kindern an. Das ist nicht verwunderlich, sind die Regeln für Murmelspiele doch denkbar einfach. Die Mischung aus Geschick, Technik, Konzentration und Glück faszinierte die Menschen auf der ganzen Welt bereits vor Tausenden von Jahren. Funde belegen, dass schon 3000 vor Christus mit runden Steinen, Fruchtkernen und Ähnlichem gespielt wurde. Es wurden auch speziell angefertigte Murmeln aus Marmor, Kalkstein, Ton und Porzellan gefunden.

Glasbläser aus Lauscha

Wenn es um Murmeln aus Glas geht, kommt einem Glasbläser aus dem thüringischen Lauscha eine große Bedeutung zu. Mitte des 19. Jahrhunderts erfand Johann Christoph Simon Karl Greiner ein Werkzeug, was die Herstellung von Glasmurmeln entscheidend erleichterte: die Märbelschere. Dadurch besaß der thüringische Familienbetrieb bis zum Ersten Weltkrieg das weltweite Monopol der Fertigung von Glasmurmeln. Danach wurde in verschiedenen Ländern die maschinelle Herstellung vorangetrieben. Heute gibt es neben den klassischen Glasmurmeln auch nachtleuchtende oder magnetische Exemplare. Egal, was der eigene Favorit ist, mit diesen Spieltipps kann losgemurmelt werden:

Murmel-Ideen:

Einlochen: Das wohl das bekannteste Spiel. Hierbei muss von einer Startlinie aus in ein tiefes Loch getroffen werden. Das kann draußen im Sand selbst gebuddelt oder drinnen in Form einer Schüssel bereitgestellt werden. Alternativ einen Kreis aufs Pflaster zeichnen. Wenn alle Murmeln geworfen wurden, geht es damit weiter, die anderen Murmeln vom Boden in das Loch zu schieben.

Murmel-Boccia: Dafür eine Zielkugel ein Stück voraus abwerfen. Nun geht es darum, seine eigene Murmel möglichst dicht an die Zielmurmel zu werfen oder zu rollen.

Fuchsen: Hier wird von einer Linie aus eine Murmel so an eine Wand geworfen, dass sie danach möglichst dicht daran liegen bleibt. Eine Variante ist der Mauerpfand. Dabei darf die Wand nicht berührt werden. Gewonnen hat ebenfalls derjenige, dessen Murmel am dichtesten an der Wand ist.

Achtung: Kinder unter drei Jahren sollten nicht mit Murmeln spielen, da sie diese verschlucken oder sich in Nasenlöcher und Ohren stopfen könnten.