Merken

Lasst uns fit und munter sein

Bewegung tut gut – umso mehr, wenn die ganze Familie mitmacht. Dr. Axel Kupfer von der Sporthochschule Köln verrät einfache Übungen.

Von Silke Rödel
 3 Min.
Teilen
Folgen
„Gib mir Fünf“: Gemeinsame Bewegung stärkt nicht nur die körperliche Gesundheit, sondern auch den Zusammenhalt.
„Gib mir Fünf“: Gemeinsame Bewegung stärkt nicht nur die körperliche Gesundheit, sondern auch den Zusammenhalt. © Foto: Adobe Stock

Kartoffelsalat mit Würstchen, Gänsebraten, Lebkuchen und Stollen: Weihnachten kommt der Genuss selten zu kurz – dafür aber oft die Bewegung. Sportwissenschaftler Dr. Axel Kupfer von der Sporthochschule Köln gibt Tipps, wie die ganze Familie gemeinsam sporteln kann.
„Ich bin immer dafür, sich draußen zu bewegen. Das kann eine gemeinsame Joggingrunde, ein Spaziergang, eine kleine Wanderung oder Radtour sein. Der Ortswechsel macht den Kopf frei, und allein das tut schon gut.“ Das Ganze muss nicht immer stundenlang gehen, denn das ist in der jetzigen Jahreszeit manchmal schwer umzusetzen. „Wenigstens eine Bewegungs-Einheit sollten Familien am Wochenende aber einplanen“, rät der Experte.
Spielt das Wetter überhaupt nicht mit, oder ist es schon zu dunkel, kommt mit ein paar einfachen Übungen Schwung ins Wohnzimmer. „Bevor es richtig losgeht, sollte das Herz-Kreislauf-System angeregt werden.“ Der klassische Hampelmann stärkt nicht nur Muskeln, sondern auch Knochen. „Auch Kniebeugen und kleine, schnelle Schritte auf der Stelle, sogenannte Skippings, eignen sich gut zum Aufwärmen.“

Miteinander in Verbindung treten

Geübt wird am besten auf einem rutschfesten Untergrund sowie barfuß oder in Turnschuhen. Wie bei so vielem im Leben, kommt es dabei auch auf den richtigen Ansporn an. „Eine nette Übung ist Crunch and kiss“, sagt Dr. Axel Kupfer. Dabei liegt ein Elternteil auf dem Rücken, die Beine sind angestellt. „Das Kind steht zwischen den Knien des Elternteils und beim Hochkommen, also beim Sit-up, bekommt es ein Küsschen.“ Beim Handshake-Plank befindet man sich gegenüber im Unterarmstütz. „Nun löst jeder eine Hand vom Boden, und man reicht sich diese wie zur Begrüßung.“ Eine Variante davon ist das Abklatschen beim Liegestütz (siehe Foto).
Beim Bizeps-Push liegt ein Elternteil wiederum auf dem Rücken, die Beine sind aufgestellt. Das Kind steht zwischen den Knien des Elternteils und stützt sich auf dessen Hände. „Abwechselnd kann nun das Kind seine Arme beugen und einen schrägen Liegestütz machen, oder das Elternteil knickt die Ellenbogen ein und drückt das Kind wie beim Bankdrücken von sich weg.“
Viel Spaß verspricht auch das gemeinsame Radfahren. „Dafür setzt man sich gegenüber, legt die Fußsohlen an die des Anderen und macht Fahrradfahrbewegungen.“ Je nach Laune und Kondition darf man sich dabei mit den Händen hinter dem Rücken abstützen oder probiert es im freien Sitz. „Diese besondere Form der Interaktion zwischen Eltern und Kindern schafft Nähe, baut Stress ab und stärkt damit auch die gemeinsame Beziehung“, verdeutlicht der Sportwissenschaftler.

Den Kopf trainieren mit Jonglage

Wer Bewegung und Kopfarbeit miteinander verbinden möchte, kann Jonglieren ausprobieren. „Das geht am einfachsten mit Tüchern, weil die eine längere Flugzeit haben als beispielsweise Tennisbälle“, sagt Dr. Axel Kupfer. Sein Tipp: Statt teurer Chiffontücher eignen sich auch die einzelnen Lagen von Abwaschlappen. Diese ausgebreitet hinlegen und jeweils von oben in der Mitte fassen (krallen). „Zunächst mit nur einem Tuch beginnen. Dies wird diagonal hochgeworfen bis auf Augenhöhe.“ Die Handfläche zeigt dabei – anders als beim Bälle-Jonglieren – nach unten. Nun das Tuch mit der anderen Hand fangen. Weitere Anleitungen dazu finden sich im Internet.
Wenn es nach den Feiertagen wieder an die Vorbereitungen für die Schule geht, hat der Experte ebenfalls einen Tipp parat, um Bewegung ganz leicht in den Alltag zu integrieren: „Bei uns zu Hause fragen wir uns gegenseitig die Vokabeln ab. Bei jeder falschen Antwort muss dann mein Sohn oder ich eine Übung ausführen. Somit haben wir zwei bewegte Vokabel-Durchgänge.“