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Ralf Ludwig ist Kandidat für MDR-Intendantenposten

Im November erklärte die langjährige Intendantin des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR), Karola Wille, überraschend ihren Rückzug. Jetzt gibt es einen Kandidaten für ihren Posten.

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Der MDR sucht einen neuen Intendanten. Ein Kandidat steht jetzt fest.
Der MDR sucht einen neuen Intendanten. Ein Kandidat steht jetzt fest. ©  SZ-Archiv

Leipzig. Der MDR-Manager Ralf Ludwig ist Kandidat für den Intendantenposten beim Mitteldeutschen Rundfunk (MDR). Der Verwaltungsrat bei dem ARD-Sender schlägt dem Rundfunkrat als zweitem Kontrollgremium einstimmig die Personalie vor, wie das Gremienbüro am Freitag mitteilte. Der 54-Jährige ist seit 2015 Verwaltungsdirektor in dem Sender und hat damit einen der höchsten Posten dort inne. Für den öffentlich-rechtlichen MDR ist der Diplom-Kaufmann schon seit 1999 in unterschiedlichen Funktionen tätig.

Die Intendantenwahl muss bis spätestens Ende April erfolgen. Der MDR-Staatsvertrag regelt, dass der Rundfunkrat auf Vorschlag des Verwaltungsrats eine Intendantin oder einen Intendanten auf die Dauer von sechs Jahren wählt.

MDR-Intendantin Karola Wille hatte unlängst bekanntgemacht, dass sie keine dritte Amtszeit anstrebt. Ihr Vertrag läuft Ende Oktober 2023 aus. Die 63-Jährige ist seit November 2011 Senderchefin.

Dass es jetzt einen Kandidaten gibt, heißt nicht automatisch, dass dieser auch gewählt wird. Im Staatsvertrag heißt es dazu: "Findet ein Wahlvorschlag nicht die erforderliche Mehrheit im Rundfunkrat, ist der Verwaltungsrat berechtigt, jeweils innerhalb eines weiteren Monats einen neuen Wahlvorschlag zu machen." Dem Rundfunkrat gehören 50 Frauen und Männer an. Sie vertreten gesellschaftlich relevante Gruppen.

Führung des MDR ab November

In der Ausschreibung für den Intendantenposten hatte es geheißen, man suche eine "führungserfahrene, integre, empathische und mit der Region verbundene Persönlichkeit". Ludwig wurde 1968 in Borna bei Leipzig geboren.

Die Vorsitzende des MDR-Verwaltungsrats, Birgit Diezel, teilte mit: "Nach einem intensiven Auswahlverfahren ist der MDR-Verwaltungsrat überzeugt davon, mit Ralf Ludwig den richtigen Kandidaten für die künftige Führung des Mitteldeutschen Rundfunks ab November 2023 gefunden zu haben." Er verfüge über "exzellente medienpolitische Kenntnisse und insbesondere durch seine Tätigkeit als MDR-Verwaltungsdirektor über eine langjährige Führungs- und Managementerfahrung mit hoher Budgetverantwortung im MDR". Diezel hob auch Ludwigs Erfahrung in Strukturen und Prozessen der ARD hervor.

Der Mitteldeutsche Rundfunk ist eine der mittelgroßen ARD-Anstalten. Das Sendegebiet erstreckt sich über Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Der Sender wurde nach der Wende gegründet und startete 1992. (dpa)