Sachsen
Merken

Millionen-Sparkurs beim MDR: Weniger Produktionen, keine Nachbesetzungen

Der MDR steht unter Finanzdruck. Am Freitag wurde öffentlich, wie der Sender damit umgehen will. Beliebte Sendungen fallen weg oder kommen seltener.

Von Thilo Alexe
 2 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Der MDR muss binnen vier Jahren 160 Millionen Euro einsparen.
Der MDR muss binnen vier Jahren 160 Millionen Euro einsparen. © dpa

Der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) reagiert auf den Finanzdruck mit Einschränkungen im Programm sowie dem Abbau von Personal. Der Sender muss nach eigenen Angaben binnen vier Jahren jeweils 40 Millionen Euro einsparen. Dazu sollen mehrere Sendungen ab 2025 seltener ausgestrahlt werden oder wegfallen. Von den Kürzungen betroffen ist das TV-Unterhaltungsformat "Außenseiter Spitzenreiter", acht Neuproduktionen sollen wegfallen. Verzichtet werde auch auf sechs neue Folgen des Formats "Fröhlich lesen". Entfallen sollen ab 2025 zudem Neuproduktionen der MDR Zeitreise. Geplant sind ferner weniger Folgen des Formats "Unterwegs in...", das sehenswerte Gegenden im Sendegebiet erkundet.

Das TV-Outdoor- und Reiseformat "Biwak" soll ab 2025 nicht mehr neu produziert werden. Weniger Folgen sind zudem für die Formate "Umschau" sowie "Der Osten – Entdecke, wo du lebst" sowie das Nachrichtenmagazin "Exakt" geplant. Auch Unterhaltung soll es nicht mehr im bisherigen Umfang geben.

MDR-Mitarbeiter über Sparpaket informiert

Über das Sparpaket wurden am Freitag die Mitarbeiter des MDR informiert. Es sieht ab dem 1. Juli des laufenden Jahres für bestimmte Bereiche einen Nachbesetzungsstopp vor. Für Festangestellte, die in die passive Altersteilzeitphase oder die Rente wechseln, soll es keine Nachfolger geben. Das gilt auch für freie Mitarbeiter, die in Rente gehen. Insgesamt geht es um knapp 300 Stellen.

Einschnitte soll es bei der Ausspielung von Programmen geben. So soll ab 2025 auf 37 der derzeit 173 UKW-Frequenzen mit kleiner Leistung verzichtet werden. Einsparungen sind auch bei der Fernseh-Terrestrik mit der Technologie DVB-T2 HD geplant. Überprüfen will der Sender, ob Immobilien besser genutzt oder verkauft werden können.

Nach eigenen Angaben muss der MDR mit Standorten in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen in der Beitragsperiode von 2025 bis 2028 mit rund 160 Millionen Euro weniger auskommen. Der bei der dafür zuständigen Kommission KEF angemeldete Finanzbedarf sei um zwei Drittel gekürzt worden. (SZ/ale)