Waldheim. Eigentlich sollte das Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug - kurz HLF 20 – in diesem Januar geliefert werden. Doch daraus wird nichts.

Der Termin kann wegen allgemeiner Lieferschwierigkeiten nicht gehalten werden. „Wir haben die Information, dass sich die Auslieferung auf das dritte Quartal verschiebt“, sagte Stefan Dege, Leiter des Ordnungsamtes der Stadt Waldheim. Er ist auch für den Brandschutz zuständig.

In Waldheim wird das neue Auto, das im Rahmen einer Sammelbestellung mit den Wehren aus Geringswalde, Hainichen, Roßwein sowie die Gemeinde Rossau geordert worden ist, schon sehnsüchtig erwartet.

• Nachrichten aus der Region Döbeln von Sächsische.de gibt es auch bei Facebook und Instagram

Das Fahrzeug, welches die Kameraden derzeit nutzen, ist Baujahr 1999. Nicht nur wegen seines Alters, sondern auch aufgrund des Wasserschadens im Jahr 2018, bei dem das Gerätehaus bei einem Starkregen unter Wasser stand, sei das HLF sehr reparaturanfällig, erklärt Daniel Seifert, Gemeindewehrleiter von Waldheim.

Mehr technische Hilfeleistungen

Insgesamt sind die Kameraden im vergangenen Jahr zu 84 Einsätzen ausgerückt – vier mehr als im vergangenen Jahr. „Zugenommen hat insbesondere die Zahl der technischen Hilfeleistungen. Insgesamt schlagen die allein mit 44 Einsätzen zu Buche“, so Seifert. „Anfang des Jahres hatten wir mehrere Sturmeinsätze“, so Daniel Seifert.

Aber auch bei Verkehrsunfällen oder Ölspuren, zu Türöffnungen oder zur Unterstützung des Rettungsdienstes ist der Einsatz der ehrenamtlichen Retter gefragt. Zur Unterstützung waren die Waldheimer auch bei dem Unfall in Hartha gerufen worden, bei dem die kleine Chayenne ums Leben kam. „So etwas beschäftigt einen lange Zeit. Viele unserer Kameraden haben selbst Kinder“, macht Daniel Seifert deutlich, dass die Kameraden wie in diesem Fall oft psychisch einer großen Belastung ausgesetzt sind.

Zu Bränden sind die Kameraden aus Waldheim und den sechs Ortswehren vergangenes Jahr glücklicherweise eher selten gerufen worden. 15 Mal rückten sie insgesamt wegen eines Feuers aus. Einer davon war der Brand des Bahnhäuschens der Rauschenthalbahn im Mai 2022. Die Brandursachenermittler stellten damals fest, dass das Feuer absichtlich gelegt worden ist.

Wald- und Feldbrände nehmen zu

Auffällig sei im vergangenen Jahr gewesen, dass es vier Feld- und Flächenbrände in Knobelsdorf, Massanei, Neuhausen und an einer Böschung an der Umgehungsstraße sowie einen Waldbrand in Reinsdorf-Neumilkau gab. „Die zunehmend trockenen Sommer sehen wir schon mit Sorge“, erklärt Stefan Dege. Der Ordnungsamtsleiter begründet das vor allem damit, dass offene Löschwasserentnahmestellen schwinden, an denen sich die Feuerwehr sonst bedienen kannte. Bäche und Löschteiche würden immer mehr verlanden.

• Mehr Nachrichten aus der Region Döbeln

Auch aus diesem Grund arbeitet die Stadt Waldheim sukzessive an der Umsetzung ihres Löschwasserkonzeptes, das Bestandteil des Brandschutzbedarfsplanes ist. Noch in diesem Jahr sei die Fertigstellung des Löschteiches in Neuschönberg geplant. In diesem Ortsteil hatte es Anfang 2021 in einem Einfamilienhaus gebrannt. Die Arbeiten am Löschteich waren aber schon vorher geplant gewesen.

Favorisiert werden in Waldheim Zisternen für die Löschwasserbereitstellung, so Stefan Dege. „Die Umsetzung ist allerdings nur mit Fördermitteln möglich. „Deshalb schauen wir ständig, wo es entsprechende Programme gibt, wir Fördergeld akquirieren können“, so Stefan Dege.

Nachwuchs in den Startlöchern

Insgesamt hat die Feuerwehr Waldheim mit ihren sieben Wachen in Waldheim, Schönberg, Reinsdorf, Richzenhain, Gebersbach, Meinsberg und Massanei 124 aktive Mitglieder. Um den Nachwuchs müssen sich die Ehrenamtlichen derzeit keine Sorgen machen. Der wird zum großen Teil in der Jugendfeuerwehr „herangezogen“. Die hat derzeit 37 Mitglieder, sechs davon sind Mädchen. Und auch die von der Ortswehr Meinsberg betreute Kinderfeuerwehr kann sich über mangelnden Zuspruch nicht beschweren.

Tag der Feuerwehr beim Heimatfest

Weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit hat die Waldheimer Feuerwehr am 6. Januar einen runden Geburtstag gefeiert und ist 160 Jahr alt geworden. Eine große Festveranstaltung wie zum 150. Jubiläum soll es aber diesmal nicht geben“, so Daniel Seifert.

• Sie haben Hinweise, Kritik oder Lob? Dann schreiben Sie uns per E-Mail an [email protected]

Beim Heimatfest anlässlich der 825-Jahrfeier der Stadt Anfang Juli werden sich die Kameraden auf der sogenannten Blaulichtmeile einbringen. Am 1. Juli sind zum Tag der Feuerwehr unter anderem eine Ausstellung historischer Fahrzeuge und Schauvorführungen geplant.