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Wilsdruffs und Pirnas Kicker: Wie geht es weiter im Kampf um den Klassenerhalt?

Die SG Motor Wilsdruff und der VfL Pirna-Copitz stehen in der Tabelle der Fußball-Landesliga knapp über dem Abstiegsstrich. Die Trainer Stefan Minge und Jens Wagner erklären, was das bedeutet - und was jetzt zu tun ist.

Von Jürgen Schwarz
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Wilsdruff-Coach Stefan Minge (l.) geht mit unverändertem Kader in die Rückrunde. Jens Wagner verkündet für Copitz derweil einen Abgang und eine Neuverpflichtung.
Wilsdruff-Coach Stefan Minge (l.) geht mit unverändertem Kader in die Rückrunde. Jens Wagner verkündet für Copitz derweil einen Abgang und eine Neuverpflichtung. © Egbert Kamprath/Steffen Manig

Die Fußball-Landesligisten SG Motor Wilsdruff und VfL Pirna-Copitz stecken mitten in der Vorbereitung. Am Wochenende sollen die ersten Testspiele angepfiffen werden. Wilsdruff erwartet am Samstag ab 14 Uhr das Landesklassen-Team des FV Gröditz, der VfL ist bereits ab 11 Uhr im Willy-Tröger-Stadion der Gastgeber für Oberligist SC Freital. Die beiden Trainer Stefan Minge und Jens Wagner stellten sich zuvor noch zum Doppel-Interview mit Sächsische.de.

Herr Minge, Herr Wagner, wie haben Sie den Jahreswechsel verbracht – war auch Zeit für einen Kurzurlaub mit der Familie?

Minge: Wir waren über die Feiertage und auch danach zu Hause und haben den Jahreswechsel ganz entspannt mit unseren Kindern und den zwei Hunden gefeiert.

Wagner: Wir haben viel Zeit bei kleinen Ausflügen oder Besuchen von Freunden verbracht, was auch mal richtig schön war. Ich war aber auch oft angeln. Das ist für mich auch wie Urlaub, da ich dabei runterfahren kann. Silvester waren wir mit Freunden zusammen und es war eine echt lustige und schöne Runde. An dieser Stelle möchte ich es aber nicht versäumen, den Angehörigen von Eberhard Weiche mein Beileid auszusprechen. Er verstarb kurz vor Weihnachten und wird sicherlich nicht nur beim Radebeuler BC eine sehr große Lücke hinterlassen.

Wie fällt Ihr Resümee zur ersten Halbserie in der Landesliga aus?

Minge: Wir können in Wilsdruff nicht vollkommen zufrieden sein mit unserer Hinrunde. Drei, vier Punkte mehr hätten es durchaus sein können oder sogar müssen. Nach dem Aufstieg war die Euphorie groß. Wir hatten den Kader in der Breite und auch qualitativ verstärkt. In der Vorbereitung haben die Jungs hervorragend mitgezogen und die neuen Spieler haben sich schnell integriert. Mit den beiden Auftaktsiegen verlief auch der Start vielversprechend. Im Laufe der Saison hatten wir allerdings immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen, wodurch wir gezwungen waren, personell umzustellen. Insgesamt bin ich aber absolut überzeugt, dass wir konkurrenzfähig in dieser Liga sind, müssen aber am Limit spielen, um zu punkten.

Wagner: Wir hatten riesengroße Probleme, in die Saison zu kommen, und mussten anfangs einige schlimme Niederlagen wegstecken. Das war jedoch alles nicht unnormal, da wir im Sommer in einer recht unruhigen Umgebung ein zusammengewürfelter Haufen Fußballverrückter waren, die sich erst einmal finden mussten. Doch scheinbar konnten wir die richtigen Stellschrauben bewegen und im Verlauf der Hinrunde haben sich immer mal Erfolge eingestellt, die uns zeigten, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Die Basics stimmen und der Teamgeist ist sehr gut. Kapitän John-Benedikt Henschel trägt nicht nur die Binde über den Platz, sondern ist ein echter Anführer. Dahinter stehen die erfahrenen Florian Glöß, Jakob Funken oder Alexander Kaiser. Florian Kärger wird nach seiner schweren Verletzung zurückkommen. Die Ordnung stimmt also. Zudem freut mich, dass aus unserem Nachwuchs bereits mit Moritz Hahn und Philipp Liebing im Verlauf der Hinrunde zwei Jungs mitgewirkt haben. Ich hoffe, dass das auch ein Fingerzeig für andere junge Talente bei uns ist.

Bereits Anfang Februar stehen die ersten Nachholspiele an. Wann war Trainingsauftakt und gegen welche Teams wird getestet?

Minge: Wir sind am 9. Januar in die Vorbereitung gestartet. Testspiele bestreiten wir gegen den FV Gröditz 1911, den SC Freital, die BSG Stahl Riesa, die zweite Mannschaft des SC Freital und den Dresdner SC. Spielt das Wetter mit, bestreiten wir am 10. Februar das Nachholspiel beim SC Borea im Dresdner Jägerpark.

Wagner: Wir haben am 8. Januar begonnen, da wir die Zeit nutzen wollen, um alle Jungs bis zum Start am 17. Februar gegen den Radebeuler BC fit zu bekommen. Dafür haben wir auch fünf Testspiele vereinbart. Samstag geht es gegen Freital, anschließend warten die SG Striesen, der Hartmannsdorfer SV, der SC Freital III und Eintracht Niesky.

Gibt es Veränderungen im Kader beziehungsweise sind Zu- oder Abgänge geplant?

Minge: Nein. Wir gehen mit dem gleichen Kader in die Rückrunde. Hinzukommen könnte Sebastian Kindermann, der hoffentlich nach langer Leidenszeit den Weg zurück auf den Platz findet.

Wagner: Henrik Weiße wird nicht mehr zur Verfügung stehen, aber wir konnten mit Max Keller einen Defensivspieler von Aufbau Deutschbaselitz verpflichten. Er ist der Bruder von Moritz, der bereits im Sommer vom FC Oberlausitz Neugersdorf zu uns wechselte. Beide spielten für den FCO in der Oberliga.

Sie stehen mit Ihren Mannschaften auf den ersten beiden Nichtabstiegsplätzen. Hat der Klassenerhalt weiterhin oberste Priorität – oder wohin soll es bis Saisonende noch gehen?

Minge: Für uns gibt es nur eine Zielstellung und die heißt Klassenerhalt. Wir wollen uns bestmöglich vorbereiten in den nächsten Wochen, um den Abstand zu den Abstiegsplätzen wenigstens zu halten, bestenfalls noch auszubauen.

Wagner: Wenn man sich die Tabelle genau anschaut, sieht man, dass wir ein Spiel mehr auf dem Konto haben als die drei Teams hinter beziehungsweise Wilsdruff vor uns. Aber es war ein schönes Gefühl, auf einem Nichtabstiegsplatz zu überwintern. Für uns geht es definitiv nur um den Klassenerhalt, diesem Ziel ordnen wir alles unter.

Sie haben in vergangenen Jahren als Trainer in der Landesklasse gearbeitet. Was sind die größten Unterschiede zwischen der Landesliga und der 7. Liga?

Minge: Der Sprung ist schon recht groß und die Teams sind in allen Belangen besser. Die individuelle Qualität der Spieler ist wesentlich höher und es gibt auch nicht so ein starkes Leistungsgefälle, wie es innerhalb der Landesklasse der Fall ist.

Wagner: Aus meiner Sicht ist der gravierendste Unterschied die individuelle Klasse und Erfahrung mancher Spieler aus höheren Ligen, die dann auch schon das eine oder andere Spiel entscheiden.

Wer wird Meister?

Minge: Ich denke, Empor Glauchau.

Wagner: Den Titelträger werden wohl Glauchau, die SG Taucha und der amtierende Meister SSV Markranstädt unter sich aus machen. Ich tippe auf Taucha.