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Nacktschnecken durch Fressfeinde loswerden

Um die Pflanzen im Garten vor den Schnecken zu schützen, sollten Gärtner offensiv vorgehen.

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Ein paar Schnecken sind genug und die Ernte ist komplett zerfressen.
Ein paar Schnecken sind genug und die Ernte ist komplett zerfressen. © prophoto24 - stock.adobe.com

Der eigene Garten ist die heimische Idylle zum Entspannen. Die Blumen blühen, das Gemüse wächst – aber Moment, die Fressstellen an den Blättern sind doch neu. Da haben sich wohl wieder die Nacktschnecken satt gefressen. Mit Schneckenzäunen, Bierfallen und Schneckenkorn* wird zum Angriff auf die Schleimer geblasen. Oftmals allerdings vergeblich. Kaum sind die ersten Schnecken zurückgeschlagen, folgen über Nacht die nächsten. Am allerbesten ist es, schon im Spätherbst die Schneckeneier zu suchen und aus ihren Verstecken ans Tageslicht zu befördern, damit sich Vögel und andere Fressfeinde darum kümmern können, denn ungeschützte Eier überstehen den Winter meist nicht. Besonders unter Stauden und Büschen sind die Gelege gern versteckt, ebenso unter Platten, Steinen und Totholz. Einige Gartenfreunde streuen Schneckenkorn aus und legen Schneckenzäune zum Schutz der Pflanzen an. Die Mittel sollten allerdings nicht zur Gefahr für andere Tieren wie Igel, Katzen oder Hunden werden können.

Andere Hobbygärtner schwören bei der Bekämpfung der Nacktschnecken auf die Bierfalle. Die Nacktschnecken sind ganz wild auf die Hefe im Bier, in dem sie dann ertrinken sollen. Ein großer Nachteil: Das Getränk ist so verlockend, dass immer mehr Schnecken angelockt werden. Auf dem weg zum Bier fressen sie alles auf, was sie finden. Die Bierfalle bietet sich nur an, wenn sie so günstig platziert werden kann, dass sie die Schnecken von Beeten und Büschen weglockt. Ganz wichtig dabei: Die be- und ertrunkenen Schnecken sofort entsorgen, denn Schnecken fressen auch tote Artgenossen auf. Als Köder für Fallen kann man auch welke Salatblätter, eingeweichtes Weißbrot, Haferflocken oder Küchenabfälle verwenden. Die Fallen einmal täglich ausleeren und die Schnecken mindestens einen Kilometer entfernt wieder aussetzen, wenn möglich auf der anderen Seite eines Bachs oder Flusses.

Geduld, Feinde und Pflanzen

Nachhaltiger ist es, möglichst Fressfeinde der Schnecken in den Garten zu locken oder Pflanzen zu säen, die den Schnecken nicht schmecken. Zu den Feinden der Nacktschnecken gehören unter anderem Insekten wie Laufkäfer, Weichkäfer, Larven der Moderkäfer, Larven der Leuchtkäfer (Glühwürmchen), Weberknechte oder Tausendfüßler. Außerdem Amphibien und Reptilien wie Kröten, Blindschleichen, Eidechsen, Frösche, Schlangen, Molche, Salamander und Schildkröten. Bei den Säugetieren stehen die Schnecken bei Igel, Spitzmaus und Maulwurf auf dem Speiseplan, ebenso bei zahlreichen Vögeln wie Amsel, Drossel, Storch, Star, Krähe, Rabe oder Eichelhäher. Schafft man für diese Tiere eine günstige Umgebung, kümmern sie sich um die Schnecken.

Andere Gärtner richten Gemüse und Kräuter nach den Schnecken aus, denn die meisten Schnecken sind Feinschmecker. Also kann man schon bei der Gartenplanung die Pflanzenauswahl berücksichtigen. Umfangreiche Listen mit Gemüsepflanzen und Kräutern sind im Internet zu finden. Beispielsweise lassen Schnecken unter normalen Umständen unter anderem in Frieden: Artischocken, Chicorée, Endivie, Feldsalat, Knoblauch, Mangold, Lauch, Rhabarber, rotblättrigen Salat, Rucola, Schnittlauch, Sellerie, Zwiebeln. Viele Kräuter und Heilpflanzen sind vor Schnecken sicher, ebenso sind Bäume und Sträucher in der Regel nicht besonders anfällig für Schneckenfraß, darunter Himbeeren, Johannisbeeren, Stachelbeeren, Preiselbeeren und Brombeeren. Das Gleiche gilt für fast alle Obst- und Nussgehölze.

© DDV Media

Disclaimer: Dieser Artikel wurde von DDV Media erstellt. Er ist kein reguläres Angebot von Sächsische.de und fällt nicht unter die Verantwortung der Redaktion.

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