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Umstrittenes Schneckenkorn

Das Mittel soll die Schädlinge im Garten töten, kann aber Mensch und Tier gefährlich werden. Es gibt Alternativen.

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© Foto: Adobe Stock

Viele Gartenbesitzer setzten früher auf Schneckenkorn, einige tun das auch heute noch. Je nach Inhaltsstoffen ist das mehr oder weniger gefährlich. Der Wirkstoff Methiocarb, der auf das Nervensystem der Schnecken wirkt, ist seit 2014 verboten. Noch vorhandene Reste sollen als Sondermüll in den örtlichen Sammelstellen abgegeben werden, so das Umweltbundesamt. Denn Methiocarb stört die Nahrungskette im Garten besonders stark, in hohen Konzentrationen ist es auch ein Risiko für Eulen und Greifvögel.

Schneckenkorn mit dem Wirkstoff Metaldehyd schädigt die schleimbildenden Zellen, zerstört den Hautschutz der Schnecken und verhindert ihre Fortbewegung und Verdauung. Darauf können aber Hunde sehr empfindlich und Kinder empfindlich reagieren, warnen die Verbraucherzentralen. Bei Problemen helfen Giftnotrufe oder der Arzt. Gartenbesitzer sollten also vorsichtig mit Schneckenkorn umgehen und sicherstellen, dass Haustiere und Kleinkinder ferngehalten werden und nicht davon essen.

Alternative Eisen(III)-phosphat

Eine Alternative sind Mittel mit dem Wirkstoff Eisen(III)-phosphat. Der ist laut der Giftzentrale Bonn für Tiere und Menschen bei Einnahme weniger gefährlich. Außerdem hat Eisen(III)-phosphat so gut wie keine negative Umweltwirkung. Es wird im Boden umgewandelt. In den Schnecken bewirkt es Fraßstopp, sie ziehen sich in den Boden zurück und verenden dort.

Wer Schneckenkorn im Garten einsetzt, muss sich aber darüber im Klaren sein, dass es auch für nützliche Schnecken giftig ist: für den Tigerschnegel, der Nacktschnecken jagt ebenso für Arten, welche die Eier der schädlichen Nacktschnecken fressen. Auch die unter Naturschutz stehende Weinbergschnecke wird durch Schneckenkorn bedroht.

Zäune und Fressfeinde

Sofern die Schneckenplage im Garten nicht völlig nicht außer Kontrolle geraten ist, sollte man auf den Einsatz von Schneckenkorn verzichten und dem natürlichen Gleichgewicht eine Chance geben: Durch die Förderung von Tigerschnegel, Igel und anderen Schneckenfeinden. Rückzugsräume locken nicht nur den Fressfeind Igel, sondern auch Vögel an. Jungpflanzen kann man zum Schutz auf der Fensterbank vorziehen und im Garten schneckenunempfindliche Pflanzen wie Tomaten, Kartoffeln, Lauch und Kräuter wie Rosmarin, Salbei und Thymian anbauen. Keine schöne Aufgabe, aber effektiv ist das Einsammeln der Schnecken in der Morgendämmerung. Außerdem lässt sich der Garten auch durch Schneckenzäune schützen.

© DDV Media

Disclaimer: Dieser Artikel wurde von DDV Media erstellt. Er ist kein reguläres Angebot von Sächsische.de und fällt nicht unter die Verantwortung der Redaktion.

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