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Auswirkungen bei Zahnverlust

Ein Zahnverlust kann wirklich jeden in fast jedem Alter betreffen. In Deutschland sind circa zehn Prozent der Menschen mit Zahnersatz zwischen 16 und 44 Jahren alt.

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Wer immer regelmäßig zum Zahnarzt geht, die Kontrolluntersuchungen und eventuell notwendige Zahnbehandlungen machen lässt, erhält am Ende von der Krankenkasse eine höhere Zuzahlung, wenn der Zahnersatz notwendig wird.
Wer immer regelmäßig zum Zahnarzt geht, die Kontrolluntersuchungen und eventuell notwendige Zahnbehandlungen machen lässt, erhält am Ende von der Krankenkasse eine höhere Zuzahlung, wenn der Zahnersatz notwendig wird. © Pixabay © ri_ya

Ab 50 Jahren trägt die Hälfte bereits Zahnersatz. Wenn eine Zahnprothese notwendig ist, sollte niemand aus Eitelkeit und weil er sich noch jung fühlt, darauf verzichten. Zahnersatz hilft sogar dabei, das jugendliche Aussehen zu erhalten oder zurückzugewinnen, weil die Wangen aufgefüllt und Fältchen um den Mund wieder geglättet werden.

Zahnlücken haben Folgen für alle Zähne

Wer nach einem Unfall oder durch einen erkrankten Zahn eine Lücke im Gebiss hat, sollte nicht lange warten, bis der Zahnarzt die Lücke mit einem Zahnersatz wieder schließt. Besteht eine Zahnlücke zu lange, kann Gewebeschwund die Folge sein. Der Kiefer, der jetzt keiner Belastung mehr ausgesetzt ist, baut sich nach und nach ab. Das ist eine sogenannte Atrophie, die sich auf das Aussehen auswirken kann. Natürlich ist Zahnersatz ein Kostenfaktor, der nicht zu unterschätzen ist. Die gesetzlichen Krankenkassen beteiligen sich mit einem Festzuschuss an den Kosten. Dieser stieg ab Oktober 2020 um zehn Prozent. Statt bisher 50 Prozent bekommen Patienten nun 60 Prozent Kostenzuschuss für Brücken, Kronen, Prothesen und Ähnliches. Wer regelmäßig beim Zahnarzt war, bekommt bis zu 75 Prozent Zuschuss. Dabei ist die Berechnungsbasis immer die Regelversorgung. Das heißt, der Zahnersatz muss ausreichend, wirtschaftlich und zweckmäßig sein. Wer einen hochwertigen Zahnersatz wünscht, muss die Mehrkosten selbst tragen. Patienten können mit einer Zahnzusatzversicherung selbst privat vorsorgen, die dann auch höhere Kosten übernimmt.

Direkte Auswirkungen beim Verlust von Zähnen

Sind gleich mehrere Zähne betroffen, kann dies die natürliche Kaufunktion und das Sprachvermögen beeinträchtigen. Zudem können sich die restlichen Zähne so verschieben, dass sie nicht mehr korrekt aufeinanderpassen. Das kann zu Schmerzen in Kiefer und Nacken führen. Der Zahnersatz hat nicht nur positive Auswirkungen auf die restlichen Zähne, sondern auch auf das Selbstbewusstsein des Betroffenen. Im Bereich der Frontzähne ist ein Zahnverlust besonders schlimm, denn bei jedem Lächeln zeigt sich eine Zahnlücke.

Arten von Zahnersatz

Zahnersatz lässt sich unterscheiden in festsitzenden Zahnersatz und herausnehmbaren Zahnersatz. Außerdem gibt es auch eine Kombination aus beidem.

festsitzender Zahnersatz

Implantate sind fest im Kieferknochen verankert.
Implantate sind fest im Kieferknochen verankert. © Pixabay © kreatikar

Eine Zahnkrone gehört über einen Zahn, wenn er größtenteils beschädigt ist. Sie wird auf den Zahn aufgesetzt und verklebt. Eine Brücke ersetzt einen oder mehrere Zähne. Die angrenzenden natürlichen Zähne bekommen dazu eine Krone, die dann als Brückenpfeiler dient. Damit die Brücke stabil hält, ist ein starker Zahn mit einer gesunden Zahnwurzel notwendig. Zahnimplantate verankert der Zahnarzt direkt im Kieferknochen. Ein Komplettimplantat ist aus drei Teilen zusammengesetzt: die künstliche, im Knochen verankerte Zahnwurzel, das Abutment (Verbindungsstück) und der eigentliche Zahnersatz, der sichtbar ist.

herausnehmbarer Zahnersatz

Teil- oder Klammerprothesen sind gebräuchlich, wenn es keine ausreichenden Möglichkeiten gibt, die Brücke zu verankern. Das ist dann der Fall, wenn mehr als sechs der natürlichen Zähne fehlen. Diese Prothesen sind mithilfe von Klammern an den noch vorhandenen Zähnen befestigt. Patienten, die weder im Ober- noch im Unterkiefer eigene Zähne haben, oder die vollständig zahnlos sind, bekommen eine Vollprothese.

kombinierter Zahnersatz

Teleskopprothesen sind Teilprothesen, die an sogenannten Teleskopkronen befestigt sind. Die Prothese lässt sich herausnehmen, während die Kronen fest verankert sind.Geschiebeprothesen haben keine sichtbaren Verbindungselemente. Die Kronen sitzen auf Pfeilerzähnen, auf denen das Geschiebe angebracht ist. Die Prothese wird darüber geschoben.

So sieht beispielsweise eine Druckknopfprothese aus.
So sieht beispielsweise eine Druckknopfprothese aus. © Pixabay © kreatikar

Stegprothesen sind festverbundene künstliche Zahnreihen. Sie sind auf einem Steg verankert. Der Zahnersatz ist implantatgetragen und lässt sich zum Reinigen herausnehmen.Druckknopfprothesen funktionieren nach dem Druckknopfprinzip. Die natürlichen, beschliffenen Zähne oder gegebenenfalls die Zahnimplantate dienen als Gegenstück für die Zahnprothese. Diese rastet auf den Gegenstücken ein, weil Hohlformen eingearbeitet sind.

Wie setzen sich die Kosten für Zahnersatz zusammen?

Der Zahnarzt berechnet die Kosten für den Zahnersatz immer individuell, je nach zahnmedizinischer Notwendigkeit. Dennoch lassen sich die Kosten gut im Voraus abschätzen. Vor der Behandlung erstellt der Zahnarzt zunächst einen Heil- und Kostenplan, der dann bei der gesetzlichen Krankenkasse einzureichen ist. Darin ist eine exakte Auflistung enthalten, welche Behandlung geplant ist, was sie kostet und wie hoch der Eigenanteil des Patienten ist.

Wenn nur ein Zahn fehlt, lässt der Zahnarzt im Dentallabor eine Zahnbrücke oder ein Implantat anfertigen, die Kosten belaufen sich auf etwa 1.400 bis 3.000 Euro. Wenn zwei Zähne fehlen, bekommt der Patient eine mehrgliedrige Zahnbrücke, die zwischen 1.400 und 2.100 Euro kostet. Wenn keine Zähne mehr vorhanden sind, ist nur noch eine Vollprothese möglich, die zwischen 600 und 1.200 Euro kostet.

Beim Zahnersatz sparen, geht das?

Wichtig für günstigeren Zahnersatz sind regelmäßige Besuche beim Zahnarzt, die im Bonusheft dokumentiert sind. Das dient der Krankenkasse als Nachweis, dass der Patient sich um seine Zahngesundheit bemüht hat. Außerdem hatte der Zahnarzt dabei Gelegenheit, Zahnschäden frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Das hält die Kosten für Zahnersatz, die die Krankenkasse zu tragen hat, möglichst niedrig.

Patienten müssen in jedem Fall einen Eigenanteil bezahlen. Um diesen gering zu halten, kann sich ein Preisvergleich lohnen. Viele wissen nicht, dass es keine Festpreise für Zahnersatz gibt. Zahnärzte und Dentallabore haben Handlungsspielraum.

Wer frühzeitig eine private Zusatzversicherung abschließt kann sich effektiv vor den hohen Zuzahlungen schützen, wenn die Behandlungen über das medizinisch Notwendige hinausgehen.

Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit dem externen Redakteur S. Klinger.