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Abgelegt, um zu sterben

Ein halbes Jahr nach dem Fund eines toten Neugeborenen in Dresden laufen die Ermittlungen noch. Etwa 40 Babys pro Jahr teilen in Deutschland dieses Schicksal. Dabei gibt es Hilfen in scheinbar ausweglosen Situationen.

Von Susanne Plecher
 12 Min.
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Kleine Plüschtiere auf dem Grab von Emely in Dresden. Mitarbeiter des Bestattungsunternehmens haben sie dorthin gesetzt. Der Bär in der Mitte ist neu. Keiner weiß, wer ihn brachte.
Kleine Plüschtiere auf dem Grab von Emely in Dresden. Mitarbeiter des Bestattungsunternehmens haben sie dorthin gesetzt. Der Bär in der Mitte ist neu. Keiner weiß, wer ihn brachte. © Jürgen Lösel

Hannah, Liam und Nova Luisa werden schmerzlich vermisst. Bemalte Steine, Spielzeug, Laternen und frische Blumen stehen auf ihren Gräbern. So liebevoll umhegt sind sie, dass sich das Leid der Eltern über den Verlust ihrer Babys fast greifen lässt. Auch über Emelys Grab flattert ein Plastikschmetterling. Zwei Plüschbärchen sitzen da und ein kleiner Hund mit großen Bernsteinaugen. Mitarbeiter des Bestattungsunternehmens haben sie dahin gesetzt. „Hab mich lieb und kuschel mit mir“, scheinen die nachtschwarzen Pupillen des Hundchens zu sagen. Mit Emely hat niemand gekuschelt. Niemand hatte sie lieb. Niemand vermisst sie.

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