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Orangensaft: Es muss nicht immer frisch gepresster sein

Die Stiftung Warentest hat 26 Orangensäfte geprüft, sowohl Direktsäfte als auch solche aus Konzentrat. Nur zwei Produkte überzeugten nicht.

Von Sylvia Miskowiec
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Aus Konzentrat oder Direktsaft? Kann beides schmecken.
Aus Konzentrat oder Direktsaft? Kann beides schmecken. © Stiftung Warentest

Das Maß aller Dinge ist der frisch gepresste Orangensaft. An diesem Geschmack sollten sich alle anderen O-Säfte orientieren, sei es Direktsaft oder solcher aus Konzentrat, befanden die Prüfer der Stiftung Warentest und stellten 26 Produkte auf die Probe. Klare Sieger waren die Direktsäfte. Keiner der neun Säfte dieser Kategorie war im Geschmack schlechter als „gut“, fünf erhielten sogar die Note „sehr gut“.

Allerdings schaffte es keines der geprüften Getränke zu einem „Sehr gut“ als Gesamturteil, alle blieben bei einem „Gut“. Das mit 2,0 beste Ergebnis erzielten zwei Discounter-Direktsäfte: K-Favourites von Kaufland und Solevita Orange Premium mit Fruchtfleisch. Beide kosteten zum Zeitpunkt des Tests 1,99 Euro.

Valensina einmal Spitze, einmal Verlierer

Genauso viel gezahlt werden muss für die beiden Sieger-Säfte aus Konzentrat, obwohl Konzentratsäfte im Schnitt günstiger sind. Hier konnten mit der Note 2,2 der Pfanner Fair & Gut 100 Prozent Orange sowie der Valensina Frühstücksorange ohne Fruchtfleisch überzeugen. Interessant dabei: Valensina wurde im selben Test für einen anderen Saft aus Konzentrat mit „Mangelhaft“ bewertet. Die Prüfer kritisierten vor allem das Aroma und die schlechte Deklaration der Inhaltsstoffe. Auch der Biosaft von Dennree schnitt nur mit „mangelhaft“ ab.

Für drei andere Säfte gab es Abzüge für erhöhte Chloratwerte, unter anderem in einem Bioprodukt. Verantwortlich sei chloriertes Trinkwasser in den Anbauländern, das zum Waschen der Früchte genutzt wurde, so die Hersteller. Die Tester prüften zudem den Vitamin-C-Gehalt der Getränke. „Für Qualität sprechen 50 Gramm pro 250 Milliliter Saft“, so Stiftung-Warentest-Sprecher Wolfgang Hestermann. Dabei orientiere man sich an den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Zwei der getesteten Säfte blieben unter den 50 Gramm, in elf Getränken wurde mit Ascorbinsäure und Acerolasaft nachgeholfen.

Fragwürdige Produktionsbedingungen in Brasilien

Da die Früchte für 21 von 26 Säften aus Brasilien stammen, hat sich die Stiftung Warentest die Produktionsbedingungen beim Weltmarktführer vor Ort angeschaut. Das Fazit: Lediglich das Fairtrade-Siegel auf der Flasche biete Kunden etwas Sicherheit, dass mit dem Kauf Kleinbauern statt großer Konzerne unterstützt und für die Ernte Mindestpreise gezahlt werden, die nicht unter Marktpreisen liegen dürfen.