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Grippefälle in Sachsen gehen zurück

Die aktuelle Grippewelle in Sachsen scheint vorerst gestoppt. Atemwegserkrankungen sind aber nach wie vor weit verbreitet. Zuletzt haben sie zum höchsten Krankenstand seit Jahren geführt.

Von Kornelia Noack
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In Sachsen flacht die zweite Grippewelle spürbar ab.
In Sachsen flacht die zweite Grippewelle spürbar ab. © Bernd Weißbrod/dpa

Die zweite Grippewelle in Sachsen scheint vorerst gestoppt. Die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen ist die zweite Woche in Folge zurückgegangen. Für die erste April-Woche hat das Sozialministerium am Freitag 113 Neuinfektionen gemeldet. Das sind 17 Prozent weniger als in der Woche zuvor. Da waren es 136 Fälle. Ende März waren die Grippefälle bereits um 30 Prozent gesunken.

Insgesamt erkrankten im Freistaat seit Oktober 30.456 Menschen an Influenza. Besonders betroffen ist die Altersgruppe der 25- bis 49-Jährigen. Gestorben sind seit Saisonbeginn 127 Menschen - 62 Männer und 65 weibliche Personen im Alter zwischen 9 und 109 Jahren. Nur drei von ihnen waren geimpft. Die meisten Todesfälle gab es mit 27 in der Landeshauptstadt Dresden.

Hohe Krankenstände durch Infekte

Atemwegserkrankungen seien weiterhin weit verbreitet - nach Einschätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) stärker als in den Vergleichszeiträumen vor der Corona-Pandemie. Zurückzuführen sei dies vor allem auf die Zirkulation von Rhinoviren, gefolgt von Influenzaviren und humanen Metapneumoviren (hMPV).

Das zeigt auch eine aktuelle Analyse des Barmer Instituts für Gesundheitssystemforschung. Demnach haben Krankschreibungen wegen Atemwegserkrankungen - darunter Corona, Grippe und banale Infekte - zu Beginn dieses Jahres einen neuen Spitzenwert in Sachsen erreicht. In den ersten zwölf Wochen des Jahres fielen im Schnitt pro Woche 357 Barmer-versicherte Beschäftigte im Job aus. Das waren doppelt so viele wie zu Beginn des Jahres 2021.

B-Viren führen zu zweiter Welle

Hoch war der Krankenstand laut der Analyse auch zum Jahresstart 2018, als die Grippe in Sachsen ungewöhnlich stark grassierte. Damals waren zwischen Januar und April durchschnittlich pro Woche 356 je 10.000 Barmer-versicherten Beschäftigten krankgeschrieben - darunter bis zu 100 allein wegen der Grippe. 2023 lag der Höchstwert in einer Woche dagegen nur bei 21 Grippe-Kranken je 10.000 Krankengeld-Anspruchsberechtigten.

Nach RKI-Daten gab es in dieser Saison bereits eine außergewöhnlich frühe Grippewelle vor dem Jahreswechsel. Diese wurde durch Influenzaviren des Subtyps A (H3N2) verursacht - und durch die Weihnachtsferien aber relativ schnell ausgebremst. Anfang März habe dann durch die zunehmende Zirkulation von Influenza-B-Viren eine neue Grippefälle begonnen.