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Freiberger Forscherin entwickelt neue Therapie gegen Corona

Eine Wissenschaftlerin der TU Bergakademie Freiberg hat eine neue Therapie gegen Corona entwickelt. Mit einer Kombination bereits zugelassener Stoffe könnte das Virus gehemmt werden, der Verlauf der Covid-Erkrankung wird milder.

Von Stephan Schön
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Professorin Monika Mazik ist die Institutsdirektorin der organischen Chemie an der TU Bergakademie Freiberg. Sie hat eine Therapie gegen Corona entwickelt.
Professorin Monika Mazik ist die Institutsdirektorin der organischen Chemie an der TU Bergakademie Freiberg. Sie hat eine Therapie gegen Corona entwickelt. © Nicole Weber

Freiberg. Eine neue Therapie gegen Corona und deren schwere Verläufe könnte aus Sachsen kommen. Das Konzept dazu wurde soeben aus dem Bereich Chemie der TU Bergakademie Freiberg ausgearbeitet. Alle sechs dafür benötigten Stoffe sind bereits einzeln medizinisch zugelassen und im Handel erhältlich.

In Kombination, in genauer zeitlicher Abfolge und mit bestimmter Dosierung können damit Viren wie Corona gehemmt werden, berichtet die Chemikerin Monika Mazik. Sie leitet das Institut für organische Chemie an der Freiberger Bergakademie. Die Professorin forscht seit Jahren zwischen den Wissenschaftsdisziplinen Chemie, Biologie und Medizin. „Dabei kommen mir die wichtigsten Ideen“, sagt sie im Gespräch mit der Sächsischen Zeitung.

Die wissenschaftliche Veröffentlichung zum neuen Konzept gegen Corona wurde eben im Fachmagazin ChemMedChem (Vol17, Iss11) veröffentlicht. Die Gutachter bewerteten die Arbeit mit Bestnoten für die Wissenschaftlerin. In internationalen Corona-Studien von Medizinern fand Mazik zudem, dass jenen Patienten mit schweren Verläufen oft einzelne dieser Stoffe fehlten.

Prof. Monika Mazik hat ihr Corona-Konzept zum Patent angemeldet und veröffentlicht. „Ich will einfach, dass es schnell genutzt wird. Ich will den Menschen helfen.“ Aber bevor, das in großem Umfang möglich ist, müssen auch hier klinische Studien die Wirksamkeit nachweisen. Erste Gespräche gibt es dazu, weitere sollen folgen.

Alle einzelnen Bestandteile sind schon zugelassen

Eine solche Studie könnte deutlich schneller, deutlich preiswerter machbar sein, als für völlig neue Wirkstoffe mit unbekannten Nebenwirkungen. Alle einzelnen Bestandteile der geplanten Therapie sind ja schon zugelassen, für jeden einzelnen ist auch bereits eine bestimmte Wirkung gegen Corona-Viren belegt. Nun geht es aber um den Kombinationseffekt der sechs Stoffe miteinander. Das erst würde, so Mazik weiter, biochemisch den Durchbruch bringen.

„Es war mein Ziel, schnell etwas zu finden und schnell anwendbar zu machen, was den Krankheitsverlauf lindern kann“, sagt Mazik. Sie selbst hat für ihr neues Konzept gegen Corona Hunderte Studien zu den einzelnen Komponenten ausgewertet und mit ihrem Wissen aus Chemie, Biologie und Medizin Schlussfolgerungen daraus gezogen. Das Virus wird an entscheidenden Proteinen angegriffen. Die Therapie hat das Potenzial, auch gegen Virusmutationen sowie virale und bakterielle Begleitinfektionen zu wirken.

Das Ziel von Monika Mazik ist nun, den Nachweis der Wirksamkeit innerhalb von Monaten zu erbringen. Und die dringende Aufforderung an alle: Nie ohne Rücksprache mit einem Arzt dieses Konzept anwenden, selbst wenn alle Zutaten einzeln legal und zugelassen sind.