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Profis für die Pflege der Zukunft

Die Evangelische Hochschule Dresden bietet einen landesweit einzigartigen Studiengang zur Betreuung im heimischen Umfeld an. Beim Pflegefachtag im November geht es aber um noch viel mehr.

Von Annett Kschieschan
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Lernen auf einem modernen Campus – die EHS bietet mehrere grundständige und berufsbegleitende Studiengänge an.
Lernen auf einem modernen Campus – die EHS bietet mehrere grundständige und berufsbegleitende Studiengänge an. © ehs

Selten passt eine Zuschreibung so gut. 2020 ist das Internationale Jahr der Pflegefachleute und Hebammen. Als die Weltgesundheitsorganisation (WHO) das Aktionsjahr im Mai 2019 verkündete, war die Corona-Pandemie noch fern. Spätestens seit März wird nun so oft wie selten zuvor über das Thema gesprochen. Dort, wo man sich professionell mit der Pflege der Zukunft beschäftigt, sieht man manches davon mit gemischten Gefühlen. Grundsätzlich aber sei der Fokus auf das Thema eine Chance, die Weichen für die kommenden Jahre gezielter zu stellen, findet man bei der Evangelischen Hochschule Dresden (ehs). Hier lernen zukünftige wie auch Pflegefachpersonen mit Berufserfahrung, wie die Pflege künftig aussehen kann - und muss. 

Denn in einer immer älter werdenden Gesellschaft ist die Frage, wie Menschen in der letzten Lebensphase – oder auch nach einem Unfall oder einer chronischen Krankheit - gut und professionell versorgt werden können – entscheidend. Mit einem neuen, in ganz Sachsen einzigartigen Studiengang, will die Hochschule ihren Beitrag dazu leisten. Hinter dem etwas sperrigen Titel „Pflege - Schwerpunkt: Community Health Nursing (CHN)/ Advanced Nursing Practice (ANP)“ verbirgt sich ein berufsbegleitendes Masterstudium, das die Absolventen befähigen soll, neueste Erkenntnisse aus der Forschung in der Versorgung von pflegebedürftigen Menschen im häuslichen Umfeld anzuwenden.

Die Studierenden an der Evangelischen Hochschule Dresden lernen ganz praktisch, worauf es bei guter Pflege ankommt.
Die Studierenden an der Evangelischen Hochschule Dresden lernen ganz praktisch, worauf es bei guter Pflege ankommt. © ehs


In kleinen Seminargruppen, mit hohem Praxisbezug und der Möglichkeit von Auslandsaufenthalten, lernen die Studierenden, wie die individuelle häusliche Versorgung unter Einbeziehung verschiedener Akteure und des sozialen Umfeldes koordiniert werden kann. Es geht darum, die Lebensqualität der Pflegebedürftigen in ihrer gewohnten Umgebung zu fördern. „Eine zentrale Aufgabe der Community Health Nurses ist es, Strukturen zu schaffen, die das Umfeld der pflegebedürftigen Person einbeziehen, die Familie, die Gemeinde, die Kommune“, sagt Professor Thomas Fischer, Studiengangsleiter für die Pflegestudiengänge an der ehs. Moderne Lehr- und Lernformen – natürlich auch online – erleichtern den Studierenden den Zugang zu den Inhalten und fördern die Vereinbarkeit des Studiums mit dem Beruf und familiären Verpflichtungen. Zum Praxis-Training gehören simulierte Gespräche mit „Schauspielpatienten“ ebenso wie das Training erweiterter klinischer Kompetenzen, zum Beispiel das Abhören der Lunge oder die Schmerzeinschätzung. Die Studierenden können im Laufe des Masterstudiums mehrere Zertifikate erwerben, die es ihnen später möglich machen, mehr klinische Verantwortung zu übernehmen.

Mehr Kompetenz für mehr Verantwortung: Ein in Sachsen einzigartiger Masterstudiengang macht es möglich.
Mehr Kompetenz für mehr Verantwortung: Ein in Sachsen einzigartiger Masterstudiengang macht es möglich. © ehs


Auch der Bachelorstudiengang „Pflege - Schwerpunkt: Praxisentwicklung“ bietet die Option, ein Zusatzzertifikat zu erlangen, zum Beispiel das der „Praxisanleitung“. Einen Studienabschluss brauchen Praxisanleiter spätestens ab dem Jahr 2030 um die Studierenden des neuen grundständigen Studiengang Pflege (B.Sc.) in der Praxis anleiten zu können“, so Elvira Pippel, wissenschaftliche Mitarbeiterin und zuständig für den neuen Studiengang, der im September 2021 an der ehs startet. Damit komme die ehs gleichzeitig dem Auftrag der Umsetzung der hochschulischen Pflegeausbildung im Freistaat nach.

Keine Frage, über die Qualität der Pflege von morgen wird heute entschieden. Auch deshalb ist Austausch wichtiger denn je. Die Evangelische Hochschule richtet einen eigenen Pflegefachtag aus, der genau das möglich machen soll. Er findet in diesem Jahr am 17. November statt – corona-bedingt als Workshop-Reihe. Das Angebot richtet sich an Pflegende aus der stationären Altenpflege, der ambulanten Pflege und dem Krankenhaus ebenso, wie an Leitungs- und Führungskräfte. Angesprochen sind auch Praxisanleiter und Sozialarbeiter in Gesundheitseinrichtungen sowie Studierende und Auszubildende in den Fachrichtungen Pflege, Gesundheit und Soziale Arbeit. In Workshops sollen neue Perspektiven auf die eigene Praxis in Pflege und Leitung erarbeitet werden. Darüber hinaus bietet der Tag die Chance, Erfahrungen zu teilen.

 Gemeinsam für eine gute Pflege, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt - das steht nicht nur beim Pflegetag im Fokus, sondern ist auch Anspruch der ehs.

Aktualisierung am 6.11.2020: Aufgrund der aktuellen Entwicklungen im Rahmen der Corona-Pandemie musste der Pflegetag an der ehs abgesagt werden.

Studieren an der ehs:

Die Evangelische Hochschule Dresden (ehs) bietet Studiengänge und Weiterbildungen in den Bereichen Soziale Arbeit, Kindheitspädagogik, evangelische Religions- und Gemeindepädagogik und Pflege an.

 Sie ist staatlich anerkannt und wird vom Freistaat Sachsen und der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche finanziert. Die Hochschule selbst wird von einer Stiftung getragen. Diese wiederum ist Gründerin des Zentrums für Forschung, Weiterbildung und Beratung gGmbH, wo Forschung und Weiterbildung stattfinden.

Die Einrichtung berät gern zu allen Studien- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Studieninteressierte können sich noch bis zum 1.12.2020 für die berufsbegleitenden Pflegestudiengänge bewerben. Weitere Informationen gibt’s unter www.ehs-dresden.de

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