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Elch streift durchs polnische Niederschlesien: Kommt er bis zur Neiße?

Elche tauchen immer wieder mal im Kreis Görlitz auf. Sie kommen meist aus Polen. Ist das jetzt auch möglich?

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2014 verirrte sich Elch Ole in die Siemens-Kantine in Dresden. Jetzt ist wieder ein Elch im polnischen Grenzgebiet gesehen worden. Er ist Richtung Westen unterwegs.
2014 verirrte sich Elch Ole in die Siemens-Kantine in Dresden. Jetzt ist wieder ein Elch im polnischen Grenzgebiet gesehen worden. Er ist Richtung Westen unterwegs. © Arvid Müller

Von Klaus-Peter Längert

Ist ein Elch auf dem Weg vom polnischen Niederschlesien zur Neiße bei Görlitz? Auszuschließen ist das nicht. Anfang Mai soll in Niederschlesien in Polen nach jahrelanger Abwesenheit wieder ein Elch gesehen worden sein. Laut Medienberichten hatten Naturwissenschaftler das Tier zunächst im Eulengebirge gesichtet, später in der Nähe von Krzeszów (Grüssau), einem Ortsteil von Kamienna Góra (Landeshut).

Zudem soll er sich nahe einer Nationalstraße beim Dorf Kowalowa im Waldenburger Bergland aufgehalten haben. Dort habe die Feuerwehr aus Sicherheitsgründen eingegriffen. Polizei und Biologen haben Autofahrer in den Regionen zur Vorsicht aufgerufen. Menschen sollten sich dem Tier nicht nähern.

In Görlitz liegen die letzten Begebenheiten mit Elchen sechs Jahre zurück. Im September 2018 verunglückte ein Elch in Zgorzelec bei einem Sprung über Mauern tödlich. Damals wurden auch mindestens drei Elche im Kreis Görlitz, nördlich von Rothenburg und bei Görlitz, gesichtet. Eine Bundespolizistin schoss seinerzeit auf einer Dienstfahrt ein Foto von zwei Elchen.

Noch spektakulärer war Ole drei Jahre zuvor. Jungelch Ole steckte zunächst in der Siemens-Kantine in Dresden fest, bekam einen GPS-Sender verpasst und tauchte einige Monate später im Görlitzer Ortsteil Klingewalde auf, ehe es ihm gelang durch die Neiße nach Polen zu kommen. Später empfingen Hobbyforscher Daten des Senders von der polnischen Ostsee.

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In den Sudeten gelten Elche als Seltenheit. In den 1970er Jahren sollen dort allerdings noch elf Tiere gelebt haben, die sogar an der Hala Szrenicka (Grenzwiese) anzutreffen waren. Weitere Begegnungen gab es nach Auskunft der Naturgesellschaft der Sudeten in den Jahren 2005 bis 2006 im Lausitz-Gebirge.

2014 wurde ein Exemplar bei Swidnica (Schweidnitz) bemerkt. Gleiches wiederholte sich 2019 als ein wandernder Elch für kurze Zeit im Riesengebirge auftauchte, sogar auf Straßen in Kowary (Schmiedeberg). Der „vierbeinige Wandergeselle“, von dem im Internet viele Fotos kursieren, ist nach Auffassung von Naturschützern in Richtung Westen unterwegs. Elche sind in Polen vor allem in nordöstlichen Regionen beheimatet. (mit ihg/sb)