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Görlitzer Turnverein erhält Fördergeld

Optisch ist die Halle des Görlitzer Turnvereins 1847 in Schuss, die technischen Anlagen sind es aber nicht. Das wird sich bald ändern.

Von Gabriela Lachnit
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Detlef Friebe (links) freut sich über den Fördermittelbescheid, den Michael Kretschmer (2.v.l.) überbrachte. Daneben Oberbürgermeister Octavian Ursu und Stephan Meyer, Präsident des Oberlausitzer Kreissportbundes.
Detlef Friebe (links) freut sich über den Fördermittelbescheid, den Michael Kretschmer (2.v.l.) überbrachte. Daneben Oberbürgermeister Octavian Ursu und Stephan Meyer, Präsident des Oberlausitzer Kreissportbundes. © Martin Schneider

Als kleiner Junge stand er an der Tür zur Turnhalle des Görlitzer Turnvereins 1847 in der Kunnerwitzer Straße und traute sich nicht hinein. Viel zu schüchtern sei er damals gewesen, um selbst mitzuturnen. Am vergangenen Freitag war das anders: Michael Kretschmer kam ohne Zögern in die Turnhalle.

Allerdings wollte Sachsens Ministerpräsident hier keinen Sport treiben, sondern er überbrachte einen Bescheid, auf den der Sportverein seit einiger Zeit wartete.

Die Halle des Görlitzer Turnvereins 1847 in der Kunnerwitzer Straße in Görlitz.
Die Halle des Görlitzer Turnvereins 1847 in der Kunnerwitzer Straße in Görlitz. © Martin Schneider

Heizungswärme staute sich unter der Hallendecke

Der Ministerpräsident überbrachte den schriftlichen Bescheid über Fördergeld für den Turnverein. Aus dem Sportförderprogramm des Freistaates Sachsen erhält der Verein 99.060 Euro. Zwar sieht das denkmalgeschützte Gebäude in der Kunnerwitzer Straße optisch gut in Schuss aus. Die Fassade ist bereits vor einigen Jahren saniert worden. Auch im Inneren bietet die Halle einen schmucken, tadellosen Anblick. Aber das täuscht über den Zustand der technischen Anlagen hinweg. Die mehr als 20 Jahre alte Heizung ist verschlissen. Sie wird im gesamten Gebäude erneuert. "Die Heizungswärme kam in der hohen Halle nicht dort an, wo sie sein sollte, sondern staute sich unter der Hallendecke", erklärt Detlef Friebe, der zweite Vorsitzende des Turnvereins. Im Winter froren die Sportler, im Sommer war es viel zu warm in der Halle, weil auch die Belüftung nicht richtig funktionierte.

Künftig wird die Wärme in der Turnhalle nicht mehr über Heizlüfter abgegeben, sondern über eine Fußbodenheizung. Das heißt, auch das Hallenparkett wird erneuert und eine moderne Be- und Entlüftungsanlage eingebaut. Für die Verbesserung der Sanitäranlagen reicht das Fördergeld aber nicht, auch wenn die Stadt Görlitz noch 50.000 Euro zum Bauvorhaben dazugibt. Bei den Sanitäranlagen hatte der Verein immer wieder einmal Reparaturen vorgenommen und sie "aufgehübscht".

Die schöne Optik außen wie innen täuscht über den maroden Zustand der Lüftungs- und Heizungstechnik hinweg.
Die schöne Optik außen wie innen täuscht über den maroden Zustand der Lüftungs- und Heizungstechnik hinweg. © Martin Schneider

Turnhalle ist sehr gut ausgelastet

Die Halle des Turnvereins ist nicht nur der zentrale Punkt des Vereins, sondern sie wird von den rund 250 Mitgliedern aller Altersgruppen in den Bereichen Turnen, Aerobic und Volleyball genutzt. Auch Sportler des SV Lok Görlitz trainieren hier. Außerdem wird die Halle für den Schulsport genutzt. "Sie ist sehr gut ausgelastet", erklärt Detlef Friebe.

Wann die Arbeiten beginnen, kann erst jetzt endgültig geklärt werden, sagt Sophie Reinhold. Sie ist die erste Vorsitzende des Turnvereins. Seit Juli wartete der Verein auf den Förderbescheid. Das hieß, abwarten. Denn bevor der schriftliche Bescheid nicht vorliegt, dürfen die Arbeiten nicht beginnen. Doch der Verein war nicht untätig und bereitete vieles vor. Beispielsweise sahen sich die Sportler schon mal nach Baufirmen um, die die neue Heizung und die Belüftung einbauen können. Nun stehen Görlitzer Baufirmen in den Startlöchern, die Arbeiten sollen bald beginnen.

Während der Bauarbeiten wird die Turnhalle zum großen Teil weiter nutzbar sein. "Lediglich für den Einbau der Fußbodenheizung müssen die Trainingseinheiten für etwa zwei Wochen pausieren", erklärt Frau Reinhold.