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Görlitzer Segelflieger können jetzt auch Kunstflug trainieren

Der Görlitzer Flugsportclub hat ein neues Flugzeug. Das eröffnet ganz neue Möglichkeiten in der Ausbildung. Am 15. Juli dürfen auch Gäste mitfliegen.

Von Ingo Kramer
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Robert Grau, 1. Vorsitzender des Görlitzer Flugsportclubs (links), und Vereins-Jugendleiter Oliver Pohl freuen sich über das neue Segelflugzeug ASK 21 auf dem Görlitzer Flugplatz.
Robert Grau, 1. Vorsitzender des Görlitzer Flugsportclubs (links), und Vereins-Jugendleiter Oliver Pohl freuen sich über das neue Segelflugzeug ASK 21 auf dem Görlitzer Flugplatz. © Martin Schneider

Für den Laien sieht es aus wie nagelneu, das Segelflugzeug ASK 21 auf dem Görlitzer Flugplatz. Robert Grau lächelt: „Nein, es ist gebraucht, aber tatsächlich in einem sehr guten Zustand“, erklärt der 1. Vorsitzende des Görlitzer Flugsportclubs, der sich hier dem Segelflug verschrieben hat.

So sieht der neue Doppelsitzer des Görlitzer Flugsportclubs aus. Es ist eine ASK 21.
So sieht der neue Doppelsitzer des Görlitzer Flugsportclubs aus. Es ist eine ASK 21. © Martin Schneider

Seit wenigen Wochen ist die ASK 21 hier. „Damit haben wir uns einen langjährigen Traum erfüllt“, so der Vereinschef. Man könnte auch sagen: Es ist der bisherige Höhepunkt der Vereinsgeschichte. Damit kann der Verein einerseits eine viel bessere Ausbildung anbieten, andererseits auch zum ersten Mal Kunstflug trainieren.

„Früher hatten wir nur Holz-Doppelsitzer“, sagt Robert Grau. 2014 konnte sich der Verein einen Twin Astir anschaffen, einen ersten Doppelsitzer aus Kunststoff. Kunststoff ist wesentlich wartungsfreundlicher und auch aerodynamischer, hat längere Betriebszeiten, eine höhere Stabilität und eine bessere Flugleistung: „Man kann viel weiter gleiten.“ Doch das Flugzeug war alt. Ersatzteile zu beschaffen, wurde zuletzt immer schwieriger, denn es wird schon seit Langem nicht mehr gebaut.

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Um die Ausbildung langfristig abzusichern, reifte der Wunsch, sich eine gebrauchte ASK 21 anzuschaffen. Es ist das Flugzeug, das in Deutschland am meisten für die Segelflugausbildung eingesetzt wird. „Die meisten Vereine haben eins, es ist sehr beliebt“, so Robert Grau. Zudem wird es nach wie vor gebaut, sodass die Ersatzteilbeschaffung einfach ist.

60.000 Euro hat die ASK 21 gekostet. Möglich wurde die Anschaffung durch viele einzelne Bausteine: „Wir haben den Twin Astir verkauft, eine Großsportgeräteförderung vom Landessportbund sowie kleinere private Spenden erhalten, Rücklagen genutzt und Arbeitsleistung aufgebracht.“ Künftig wird es das Hauptschulungsflugzeug des Vereins sein. „Aber auch für Schein-Inhaber ist es interessant, damit zu fliegen“, sagt der Vereinschef: „Es fliegt sich einfach schöner als der Twin Astir.“

Derzeit fünf Flugschüler

Insgesamt hat der Verein 55 Mitglieder. Derzeit werden fünf Flugschüler ausgebildet. Ziel ist es, mehr Mitstreiter zu gewinnen, die fliegen wollen, aber auch bei Wartung und Pflege unterstützen. Mit der ASK 21 ist der Verein jetzt für neue Leute interessanter: „Bisher war nur Streckensegelflug möglich, nun auch Kunstflug, also Loopings, Rollen, Rückenflug und so weiter.“

Bis jetzt haben nur vier Mitglieder die Berechtigung für Kunstflug. Die haben sie anderswo erworben. Auch Robert Grau ist noch kein Kunstflieger, sondern Streckenflieger. „Die ASK 21 ist für mich ein Anreiz, das auch noch zu können“, sagt er. Jetzt müssen Görlitzer Fluglehrer anderswo einen Lehrgang besuchen, um künftig in Görlitz Kunstflug ausbilden zu können. Das steht noch aus – genau wie der Kauf eines Anhängers, mit dem es möglich wird, die ASK 21 im Falle einer Außenlandung auf den Flugplatz zurückzuholen. Der kostet 15.000 Euro. „Das ist noch mal eine größere finanzielle Baustelle“, so Robert Grau.

Er freut sich jetzt erst einmal auf den 15. Juli. Dann soll es einen Schnupperflugtag auf dem Görlitzer Flugplatz geben. Unter dem Motto „Pilot für einen Tag“ sind alle Interessenten ab 14 Jahre willkommen. Sie zahlen 25 Euro für den gesamten Tag, erhalten eine kleine theoretische Einweisung und dürfen zusammen mit einem Fluglehrer zwei Starts fliegen sowie den ganzen Tag auf dem Flugplatz verbringen, von 10 bis 18 oder 19 Uhr. Wer Interesse hat, sollte sich per E-Mail anmelden.

Hinweis: Die E-Mails für die Anmeldung bitte an [email protected]