Die neue Kletterwand in Görlitz steht

Es ist eine gute Nachricht, nicht nur für Görlitzer Kinder: In der Rauschwalder Parkanlage Elsterngarten zwischen der Ulber-Sporthalle am Diesterwegplatz und dem Elsternweg haben die Bauarbeiten für eine neue Kletterwand begonnen. Das vom Bürgerrat Rauschwalde initiierte und mitfinanzierte Vorhaben soll die öffentlichen Freizeitsportangebote bereichern.
Neben einer 2007 gebauten Volleyballanlage und einer Tischtennisplatte – einem Projekt des Bürgerrates Rauschwalde aus dem Jahr 2018 –, kann voraussichtlich nach den Sommerferien auf einer drei Meter hohen Boulderwand geklettert werden. Bouldern ist ein Trendsport. Es handelt sich um nichts anderes, als Klettern in Absprunghöhe. Jung und Alt stellen ihre Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit auf die Probe – an natürlichem wie an künstlichem Fels. „Die Wand im Elsterngarten wird aus drei trapezförmigen Modulen hergestellt, die in ihrer Kombination unterschiedliche Kletterwege und Kletterschwierigkeiten beinhalten“, sagt Christian Freudrich vom Sachgebiet Straßenbau und Stadtgrün bei der Stadtverwaltung Görlitz.
Am Donnerstag wurden die bis zu 9,5 Tonnen schweren Wände mit einem Autokran auf das vorbereitete Fundament gesetzt und miteinander verbunden. Eigentlich war das schon für Mittwoch geplant gewesen. Doch weil ein Laster, der die Wände liefern sollte, auf der Autobahn liegengeblieben ist, hat das nicht geklappt. „Als nächstes werden jetzt sowohl die Standfestigkeit durch aufwendige Stahlbetonarbeiten als auch die notwendigen Fallschutzbereiche hergestellt“, informiert Freudrich. Anschließend benötigen die Fundamente Zeit zum Abbinden, also zum Festwerden. Daher ist mit einer Eröffnung der Anlage frühestens Ende August zu rechnen. Die Wand kostet 53.000 Euro, davon 9.000 Euro aus dem Bürgerratsbudget Rauschwalde.
Doch Freudrich hat nicht nur gute Nachrichten. Am Mittwoch begannen die Mitarbeiter des Städtischen Betriebshofes mit dem Abriss des Kletterwaldes im Görlitzer Stadtpark. Das seit 2004 vorhandene Kletterelement aus Seilen, Balancierstangen und Baumhaus war bisher ein wichtiger Bestandteil der Spielangebote im Stadtpark. „Durch natürlichen Verschleiß der 18 Jahre alten Holzteile ist ein Rückbau notwendig, wodurch Angebote für bewegungsfreudige Kinder fehlen werden“, sagt Freudrich.
50.000 Euro sind gesichert
Geplant sei, diese Geräte auf einem der beliebtesten öffentlichen Spielplätze von Görlitz möglichst bald durch neue Angebote zu ersetzen. Eine für diesen Herbst geplante Beteiligungswerkstatt soll die Wünsche und Ideen der Kinder für einen Neubau an dieser Stelle erkunden. Wenn feststeht, was die Kinder wollen, wird der Neubau ausgeschrieben. Freudrich rechnet damit, dass der Bau noch dieses Jahr beginnen kann: „Spätestens im Frühling ist der Spielplatz wieder nutzbar.“ Die für neue Spielgeräte nötigen 50.000 Euro sind für 2022 gesichert. Das erklärte die Rathausspitze nach Aussage von Mike Altmann (Motor Görlitz) im Verwaltungsausschuss bei der Beratung eines Beschlussantrages der Fraktion Motor Görlitz/Bündnisgrüne.
Als vor einem Jahr der städtische Haushalt für die Jahre 2021/22 beschlossen wurde, brachte Motor Görlitz/Bündnisgrüne als Änderungsantrag 50.000 Euro für die dringend nötige Ersatzinvestition für die Spielgeräte „Kletterwald“ und „Spielboot“ auf dem Spielplatz Stadtpark ein. Die Finanzierung sollte aus dem Verkauf von städtischen Grundstücken erfolgen. Es gab damals eine große Mehrheit für diese Änderung, erinnert sich Altmann. Ein Jahr später überbrachte Freudrich nun im Technischen Ausschuss schlechte Nachrichten: Die mit dem geplanten Grundstücksverkauf verbundene Einnahme wird wohl dieses Jahr nicht mehr zur Verfügung stehen.
Für die Fraktion Motor Görlitz/Bündnisgrüne war das ein Rückschlag. „Der Investitionsbedarf für unsere städtischen Spielplätze wird vom Fachamt bereits auf über eine Million Euro beziffert. Irgendwann müssen wir anfangen, das abzuarbeiten“, erklärt Fraktionsvorsitzender Mike Altmann. Doch jetzt sieht es plötzlich wieder gut aus: Die Stadt will das neue Spielgerät aus einem anderen Grundstücksverkauf in Schlauroth finanzieren. Co-Fraktionsvorsitzende Jana Krauß (Bündnis 90/Die Grünen) ist zufrieden: „Das Ziel wurde schnell erreicht. Zwischen der Info aus dem Amt und der gefundenen Lösung sind nur drei Wochen vergangen.“