Wer zwischen 1953 und 1958 geboren wurde und noch einen grauen oder rosafarbenen Führerschein aus Papier besitzt, hat eine wichtige Frist verpasst: den Umtausch der Fahrerlaubnis. Für jene Jahrgänge endete die Umtauschfrist vor wenigen Tagen am 19. Januar. Der Nichtumtausch hat Folgen.

Damit diese Folgen nicht auch die von 1959 bis 1964 Geborenen betrifft, sollten sie bald handeln und den Umtausch ihrer Fahrerlaubnis beantragen. Bis zum 19. Januar 2023 muss das passiert sein.

Umtausch kostet 25 Euro

Der Umtausch der Führerscheindokumente resultiert aus Vorgaben der Europäischen Union (EU). Bis Januar 2033 müssen alle alten Führerscheine umgetauscht werden. Damit will die EU eine europaweite Vereinheitlichung und Erhöhung der Fälschungssicherheit der Führerscheine erreichen. Für den Umtausch entsteht eine Gebühr von 25 Euro. Werden Kraftfahrer mit einem nicht fristgerecht umgetauschten Führerschein ertappt, kostet das ein Verwarngeld von zehn Euro.

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Seit Mitte 2019 läuft die Umtauschaktion auch im Landkreis Görlitz. "Allerdings war die Resonanz zunächst sehr verhalten", erklärt Landkreissprecherin Franziska Glaubitz. Erst in den Sommermonaten 2021 strömten die Menschen in die Fahrerlaubnisbehörde und in die Bürgerbüros. Der Großteil der Personen, die bis zum 19. Januar 2022 ihren Führerschein umzutauschen hatte, beantragte dies erst mit Beginn des zweiten Halbjahres 2021. Aktuell kann der Landkreis Görlitz wegen hoher Nachfrage für den Pflichtumtausch nicht ausreichend freie Termine anbieten.

Bisher 8.500 Dokumente im Kreis Görlitz umgetauscht

Bis zum 13. Januar dieses Jahres wurden im Kreis Görlitz insgesamt rund 8.500 Führerscheine umgetauscht. Zurzeit befinden sich 2.500 Anträge in der Bearbeitung. "Bei den Anträgen sind viele bereits in der Endphase, das heißt, die Führerscheine warten auf die Abholung", erklärt Frau Glaubitz.

Genaue Kenntnis darüber, wie viele Führerscheine aktuell noch im Umlauf sind, die umgetauscht werden müssten, aber nicht werden und deshalb ihre Gültigkeit verlieren, gibt es nicht. Aufgrund mehrerer unbekannter Faktoren, darunter Zuzug, Wegzug, Tod, könne diese Zahl nicht seriös geschätzt werden, sagt die Sprecherin.

Rein statistisch gesehen sind im Kreis bis 2033 rund 164.000 Führerscheine vom Pflichtumtausch betroffen. In dieser Zahl sind die vor 1953 Geborenen nicht enthalten. Wer wann wo und wie seine Führerscheindokumente umtauschen muss, darüber informiert das Landratsamt auf seiner Homepage.