Seit bald zwei Jahren ist die Krankenhausreform des Bundes auch im Kreis Görlitz Thema. Erste Veränderungen an den Kliniken stehen fest, darunter Umstrukturierungen in den Krankenhäusern Zittau und Ebersbach. Stationäre Behandlungen sollen in Zittau konzentriert und in Ebersbach vor allem ambulante Behandlungen durchgeführt werden. Zuerst betrifft das jetzt die Chirurgie und Unfallchirurgie, die in Zittau gebündelt werden. Insgesamt aber wolle sie die 76 Krankenhausstandorte in Sachsen erhalten, sagte Sozialministerin Petra Köpping (SPD) jetzt in Görlitz, als sie mit Ministerpräsident Michael Kretschmer einen Förderbescheid für die neue Geriatrie des Klinikums Görlitz überbrachte.
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Dass es die Reform braucht, um die Kliniken effektiver zu machen, dazu herrscht eigentlich Einigkeit. Jedoch, fordern Köpping und Kretschmer, müsse dabei auf die unterschiedliche Lage in Ost- und Westdeutschland eingegangen werden. Tatsächlich gebe es in Bundesländern wie Bayern oder NRW deutlich mehr Kliniken, und damit sicherlich auch Überversorgungen. Sachsen hatte in den 90er Jahren noch rund 130 Krankenhäuser - heute sind es 76, die sie möglichst halten wolle, sagte Köpping. „Aber sie werden sich verändern.“
Eine Auslastung von nur 40 bis 50 Prozent, das komme auch an sächsischen Kliniken vor. Ein Ziel sind daher Kooperationen, etwa mit dem Uniklinikum Dresden. "Vernetzungen werden die Zukunft sein". Bei der Geriatrie, der Altersmedizin, sind Kooperationen schon länger üblich, da die Görlitzer Geriatrie-Station die einzige im Kreis Görlitz ist. (SZ/sdn)