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Kreis Görlitz: Schweinepest ist eingedämmt

Seit mehr als drei Jahren kämpfen Jäger und Behörden gegen die Tierseuche. Jetzt hat sich die Lage verbessert.

Von Sebastian Beutler
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Sachsens Sozialministerin Petra Köpping hatte sich immer wieder auch über den Zaunbau gegen die Schweinepest entlang der Neiße selbst ein Bild gemacht. Hier im Park Bad Muskau.
Sachsens Sozialministerin Petra Köpping hatte sich immer wieder auch über den Zaunbau gegen die Schweinepest entlang der Neiße selbst ein Bild gemacht. Hier im Park Bad Muskau. © André Schulze

Im Oktober 2020 wurde das erste Mal im Landkreis Görlitz und damit in Sachsen die Afrikanische Schweinepest bei einem Wildschwein nachgewiesen. Seitdem sind allein im Kreis Görlitz ein Doppelzaun entlang der Neiße auf 120 Kilometer Länge entstanden, wurden Hunderte Schweine erlegt. In ganz Sachsen wurden 2.334 Schweinepest-Fälle seitdem nachgewiesen. Jetzt gibt es vorsichtige Entwarnung.

Im letzten Monat wurde im Kreis Görlitz nur noch ein neuer ASP-Fall festgestellt, zudem gibt es 44 aktive Fälle - das sind mit dem Virus infizierte Tiere oder Kadaver, deren Feststellung nicht länger als zwölf Monate zurückliegen. Im Kreis Bautzen sind es 203 aktive Fälle momentan, im Kreis Meißen 26.

Sachsens Sozialministerin Petra Köpping erklärte nun, dass die Eintragung des ASP-Virus durch infizierte Wildschweine aus Polen eingedämmt ist. Mittlerweile ist die Zahl von Wildschweinen in der Schutzzone entlang der Neiße so gering, dass Köpping darauf verzichtet, die restlichen Tiere durch Dienstleister abschießen zu lassen. Es wäre die dritte Stufe des sogenannten Tilgungskonzeptes gewesen, auf das sich alle beteiligten Seiten im August vergangenen Jahres geeinigt hatten. Sie kommt damit auch einer Forderung der Jagdpächter nach, bei denen dieser Vorschlag noch nie populär war. Köpping zog die positive Bilanz bei einem Treffen mit dem Görlitzer Landrat Stephan Meyer und dem Vizepräsidenten des Landesjagdverbandes Sachsen, Wilhelm Bernstein.

Alle Drei dankten den Jägern, den Mitarbeitern in den Kommunen und Ministerien sowie Landesbehörden, die seit mehr als drei Jahren gegen die Schweinepest kämpfen.

Meyer nutzte den Termin, um auf die schwierige Situation der lokalen landwirtschaftlichen Schweinehalter aufmerksam zu machen. Eine Landesförderung der betroffenen Landwirte sowie eine zwingend notwendige Strategie zum Ausstieg aus dem bisherigen Szenario mit Schutzzonen und Haltungsvorschriften seien seiner Ansicht nach unerlässlich.

Für die Jäger wiederum regte Bernstein an, auch mit dem Rückbau der Zäune zu beginnen.