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Kreistagswahl: Jeder zweite CDU-Kreisrat kandidiert nicht wieder

Das Gesicht der CDU-Fraktion wird sich nach dem 9. Juni ganz unabhängig vom Wahlausgang verändern. Einige frühere politische Schwergewichte hören auf.

Von Sebastian Beutler
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Günter Vallentin, Herbert Runge und Sieglinde Rüdiger (v. li.) sind drei der zwölf aktuellen Kreisräte, die nicht wieder für einen Sitz im Kreistag des Kreises Görlitz kandidieren.
Günter Vallentin, Herbert Runge und Sieglinde Rüdiger (v. li.) sind drei der zwölf aktuellen Kreisräte, die nicht wieder für einen Sitz im Kreistag des Kreises Görlitz kandidieren. © Nikolai Schmidt

Die Christdemokraten wollen bei der anstehenden Kreistagswahl die AfD als stärkste Kraft wieder ablösen. Das erklärt CDU-Kreisvorsitzender Florian Oest, nachdem die Partei am Wochenende ihre Kandidaten für die Wahl am 9. Juni nominiert hat. "Die Wahlen am 9. Juni sind keine Denkzettelwahl für die Bundesregierung. Bei den Wahlen geht es um die Zukunft der Menschen im Landkreis Görlitz und im Freistaat Sachsen", sagte Oest.

Für die CDU treten in den neun Wahlkreisen 66 Bewerber an. Bei der Kreistagswahl gibt es keine kreisweite Liste, sondern für jeden Wahlkreis eine separate. Nur über die können die Wähler in dem jeweiligen Wahlkreis abstimmen.

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Elf der 66 Kandidaten sind Oberbürgermeister oder Bürgermeister. So treten die Rathauschefs von Schleife, Bad Muskau, Trebendorf, Rothenburg, Horka, Rosenbach, Ostritz, Schönau-Berzdorf und Oybin für die CDU bei der Kreistagswahl an. In Görlitz gibt es die Besonderheit, dass sowohl Oberbürgermeister Octavian Ursu als auch Bürgermeister Benedikt Hummel auf der Liste stehen.

Unter den Bürgermeistern ist die Personalie des Oybiner Amtschefs Tobias Steiner besonders interessant. Er war erst vor wenigen Wochen aus der SPD ausgetreten, jetzt hat er auch die SPD-Fraktion im Kreistag verlassen und wird nun von der CDU ins Rennen geschickt. "Mir ist es wichtig, im Kreistag zu bleiben und im Sinne einer breiten Mehrheit weiterzuarbeiten", sagt der Oybiner gegenüber der SZ. "Politisch und auch menschlich fühle ich mich der CDU inzwischen am nächsten." Auch ein Eintritt in die Partei sei für ihn durchaus eine Option, erklärte er. Aus der SPD ist Anfang der Woche auch der Herrnhuter Andreas Herrmann ausgetreten, der am Wochenende seine Kandidatur bei der neuen Wagenknecht-Partei erklärt hatte.

Unabhängig vom Ausgang der Wahl am 9. Juni wird sich das Gesicht der CDU-Fraktion stark verändern. Denn nur elf aktuelle Kreisräte kandidieren wieder, zwölf verzichten darauf. Darunter sind der frühere Landrat Günter Vallentin, die langjährigen Fraktionsvorsitzenden Sieglinde Rüdiger und Matthias Lehmann, der frühere Görlitzer Oberbürgermeister Siegfried Deinege, Kodersdorfs Bürgermeister René Schöne, die früheren Rathauschefs von Löbau, Boxberg und Neusalza-Spremberg, Dietmar Buchholz, Achim Junker und Günter Paulik, sowie die frühere Görlitzer Krankenhauschefin Ulrike Holtzsch.

Für sie hat die CDU ihre Nachfolgerin Ines Hofmann als Kandidatin im Görlitzer Süd-Wahlkreis gewinnen können.