Eine Tageskarte in den Kaisertrutz oder ins Barockhaus auf der Neißstraße kostet jetzt einen Euro mehr. Der Stadtrat stimmte am Donnerstag der neuen Gebührenordnung der Görlitzer Sammlungen zu. Die ermäßigten Eintrittskarten steigen von 3,50 auf vier Euro. Wer auf den Reichenbacher Turm möchte, zahlt wie bisher drei Euro, oder zwei Euro ermäßigt.
Grund für die Erhöhung: die allgemeinen Preisentwicklungen in den vergangenen zehn Jahren. Dazu kommt, dass die Museen und Einrichtungen ihre eigenen Einnahmen auf zehn Prozent der Gesamteinnahmen erhöhen müssen, um auch künftig vom Kulturraum gefördert zu werden. Das Görlitzer Museum steht bereits recht gut da - mit etwa 90.000 Euro im Jahr, so Bürgermeister Michael Wieler. Auch diese Erlöse habe es zuletzt stark steigern können. Hauptgrund dafür ist die Sanierung des Kaisertrutzes und anschließend dessen ganzjährige Nutzung.

Die vorher recht komplexe Preistabelle soll nun auf wenige Positionen vereinfacht werden. Wegfallen sollen die Gebühren für eine Fotoerlaubnis, da das nicht mehr zeitgemäß sei, heißt es im Stadtratsbeschluss. Vielmehr würden private Fotos heute als Werbemaßnahme betrachtet. Kinder und Jugendliche profitieren von der neuen Entgeltordnung der Görlitzer Sammlungen. Sie können künftig kostenlos in die Museen und bekommen einen Nutzerausweis für die Bibliothek gratis. Ab dem 19. Lebensjahr kostet ein ein Jahr gültiger Ausweis zwölf Euro, eine Tageskarte fünf Euro.
So gibt es in der Preistabelle aber auch keine Familienkarte oder Rabatte für Kinder und Jugendliche mehr. Dadurch sollen Familien mit Kindern begünstigt, Hemmschwellen für einen Museumsbesuch gesenkt und Museen und Bibliothek noch mehr als Bildungseinrichtungen wahrgenommen werden. Schon jetzt tun die Einrichtungen viel dafür, das zu erreichen. Es gibt museumspädagogische Angebote oder die Möglichkeit, im Museum Kindergeburtstag zu feiern. Für eine Gruppe von zehn Kindern mit bis zu zwei Begleitpersonen etwa berechnet das Museum an Wochentagen 60 Euro, an Wochenenden und Feiertagen 70 Euro.