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Bäckermeister Dreißig ist tot

Peter Dreißig, langjähriger Chef der Bäckereikette aus Guben, ist am Freitag gestorben. Er etablierte zahlreiche Cafés und Backshops, vor allem in Sachsen und Brandenburg.

Von Ulrich Wolf & Ingo Kramer
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Die Bäckerei Dreißig betreibt in Sachsen viele Filialen, darunter auch zwei in Görlitz.
Die Bäckerei Dreißig betreibt in Sachsen viele Filialen, darunter auch zwei in Görlitz. © Steffen Schreiber

Guben/Dresden. Der Gubener Bäckermeister Peter Dreißig ist am Freitag an einer schweren Krankheit gestorben. Darüber berichtet das Portal niederlausitz-aktuell. Dreißig wurde 70 Jahre alt.

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Peter Dreißig hatte die 1911 von seinem Großvater Paul gegründete Bäckerei bereits in den 1970er-Jahren von seinem früh verstorbenen Vater Werner übernommen. Gemeinsam mit seiner Frau Cornelia (69) begann er nach der Wende als eines der ersten Unternehmen der Branche in den neuen Bundesländern mit der Filialisierung. 1992 zählte die Bäckerei Dreißig mit Sitz im brandenburgischen Guben lediglich elf Mitarbeiter.

Der Gubener Bäckermeister Peter Dreißig ist am Freitag an einer schweren Krankheit gestorben.
Der Gubener Bäckermeister Peter Dreißig ist am Freitag an einer schweren Krankheit gestorben. © dpa

Inzwischen ist Dreißig mit knapp 900 Beschäftigten in 100 Filialen eine der größten Bäckereiketten Ostdeutschlands. Im Dezember 2009 eröffnete Dreißig unter anderem in Görlitz eine Filiale. Neun weitere Geschäfte gibt es nach Unternehmensangaben allein in Dresden, drei in Hoyerswerda, jeweils zwei in Weißwasser und Bautzen sowie weitere in Radebeul, Krauschwitz, Niesky und Lohsa.

Seit Beginn des Jahres 2020 firmierte das Unternehmen als Bäckerei Dreißig GmbH & Co. KG. Peter Dreißig schied da bereits als persönlich haftender Gesellschafter aus. An seine Stelle trat eine GmbH, die ihm und seiner Frau gehört. Der zuletzt veröffentlichte Jahresabschluss 2020 weist für die Bäckereikette einen Umsatz von fast 33 Millionen Euro und einen Nettogewinn von rund 1,64 Millionen Euro. Demnach finanzierte das Unternehmen im ersten Corona-Jahr Mieten und Leasingraten für 78 Backshops und Cafés, für 17 Pkw und 19 Lkw.

Bäckermeister Peter Dreißig im Jahr 2005 mit Bäckerlehrling Patrick Hensch (l) im brandenburgischen Guben.
Bäckermeister Peter Dreißig im Jahr 2005 mit Bäckerlehrling Patrick Hensch (l) im brandenburgischen Guben. © dpa

Peter Dreißig bekam das Bundesverdienstkreuz

Schon damals war Peter Dreißig nicht mehr Mitglied der Geschäftsführung. Das Management oblag seinerzeit der Ehefrau sowie einem Kaufmann aus Westfalen. Dreißig wechselte in den Beirat, dem 2020 zudem zwei auf Familienunternehmen spezialisierte Berater aus Osnabrück sowie Zürich angehörten.

Von 2001 bis 2021 war Peter Dreißig Präsident der Handwerkskammer Cottbus. Auch gesellschaftlich engagierte er sich mit der Gründung der Dreißig Stiftung – Zukunft für Kinder. 2007 hatte Dreißig das Bundesverdienstkreuz und 2013 den Verdienstorden des Landes Brandenburg erhalten.