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Corona: Zahlen vom Kreis Görlitz widersprechen RKI

Beim Kreis-Gesundheitsamt geht die Inzidenz leicht nach oben, bei der Berliner Behörde drastisch nach unten. Was stimmt denn nun?

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48 Personen liegen aktuell in Krankenhäusern und Kliniken im Landkreis Görlitz auf Corona-Stationen, acht davon benötigen eine intensivmedizinische Betreuuung.
48 Personen liegen aktuell in Krankenhäusern und Kliniken im Landkreis Görlitz auf Corona-Stationen, acht davon benötigen eine intensivmedizinische Betreuuung. © Sebastian Gollnow/dpa

Am Dienstag verzeichnete das Kreis-Gesundheitsamt 416 Neuinfektionen mit dem Coronavirus gegenüber dem Vortag, darunter 107 Kinder. Am Dienstag voriger Woche waren es mit 407 neuen Fällen nicht viel weniger.

Die durch den Landkreis ermittelte 7-Tage-Inzidenz beträgt nun 1.075,6 Fälle je 100.000 Einwohner, leicht höher als am Montag. Im Gegensatz dazu fiel die Inzidenz beim Robert-Koch-Institut für den Landkreis Görlitz. Hier lag der Inzidenzwert am Dienstagmorgen bei 772 - 180 Punkte niedriger als am Montag. Der Kreis führt diese Unterschiede auf den unterschiedlichen zeitlichen Zugriff auf die Fälle zurück und hält seine Zahlen für die richtigen, weil er die Fälle in die Statistik eingibt, auf die auch das RKI zugreift. Allerdings leidet die Glaubwürdigkeit aller beteiligten Behörden durch dieses krasse Auseinanderklaffen der Zahlen.

Viele Neuinfektionen in Schulen festgestellt

Viele Corona-Infektionen werden bei Schülern festgestellt. Im Landkreis Görlitz sind 100 Schulen und 59 Kitas betroffen, wo zusammen über 600 Fälle festgestellt wurden.

Derzeit befinden sich 3.500 Einwohner zu Hause in Quarantäne, davon 2.370 Personen mit positivem PCR-Test. Jede vierte Kontaktperson im Kreis, die zu Hause bleiben muss, hat mit Infektionsfällen in Schulen, Horten und Kitas zu tun.

Trotz der vielen Neuinfektionen befinden sich gegenwärtig nur 48 Corona-Patienten auf Stationen in den Krankenhäusern im Kreis. Acht von ihnen benötigen eine intensivmedizinische (ITS) Betreuung.

Es gibt einen weiteren Todesfall zu verzeichnen. Es handelt sich um eine 71-jährige Frau aus Ebersbach-Neugersdorf. (SZ)