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Ex-Bürgermeister hinterlässt nach seinem Tod viele Spuren

Markersdorfs erster Bürgermeister nach der Wende starb jetzt im Alter von 87 Jahren. Doch in der Gemeinde lebt dennoch manches von ihm weiter.

Von Gabriela Lachnit
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Gerhard Neumann (zweiter von links) unterstützte sehr gern den traditionellen Wettbewerb im Flegeldrusch im Dorfmuseum. Das Foto zeigt ihn mit einer polnischen Frauenmannschaft.
Gerhard Neumann (zweiter von links) unterstützte sehr gern den traditionellen Wettbewerb im Flegeldrusch im Dorfmuseum. Das Foto zeigt ihn mit einer polnischen Frauenmannschaft. © privat

Markersdorf ist etwas Besonderes. Diesen Satz gab Gerhard Neumann vor vielen Jahren seinem Nachfolger im Bürgermeisteramt, Thomas Knack, mit auf den Weg. Jetzt ist Gerhard Neumann im 88. Lebensjahr gestorben.

Gerhard Neumann war der erste Bürgermeister nach der Wende in Markersdorf und Holtendorf. Mit der Gebietsreform 1994 wurde er auch Bürgermeister für die angegliederten Ortsteile der Gemeinde.

Slogan "Einheit durch Vielfalt"

Er wird vielen Menschen fehlen, denn Gerhard Neumann schob in der Gemeinde eine ganze Menge an, darunter die Gewerbegebiete in Markersdorf und am Hoterberg. Er organisierte die Verbesserung der Infrastruktur vor allem in Markersdorf und schuf eine solide Grundlage für das Leben in der Gemeinde.

Mit dem Pfarrer Wilfried Baier entwickelte er das Gemeindewappen. Er engagierte sich dafür, dass der Slogan "Einheit durch Vielfalt" mit Leben erfüllt wurde - jeder der sieben Ortsteile sollte sein Eigenleben entwickeln und dennoch die Dorfgemeinschaft stärken.

Das Dorfmuseum lag ihm sehr am Herzen

Besonders am Herzen lag Gerhard Neumann das Schlesisch-Oberlausitzer Dorfmuseum. "Oft hatte er vergessen, dass das Museum dem Landkreis gehört", erinnert sich Bürgermeister Thomas Knack. 20 Jahre lang war Neumann Vorsitzender beziehungsweise Ehrenvorsitzender des Fördervereins des Dorfmuseums und prägte dessen Gestaltung erheblich mit.

Großen Wert legte Neumann darauf, das Museum in den Mittelpunkt des dörflichen Lebens zu stellen, unter anderem mit zahlreichen Veranstaltungen. Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit der polnischen Partnergemeinde Krotozcyce pflegte Neumann akribisch. Er sah das als eine der Lehren an, die er aus seinen eigenen Erfahrungen aus dem Zweiten Weltkrieg zog. "Die Menschen sollen friedlich miteinander leben", hatte Neumann immer wieder gesagt.

Ratgeber und Wegbereiter

Aber nicht nur das Dorfmuseum verliert mit dem Tode von Gerhard Neumann einen kompetenten und engagierten Wegbereiter und Ratgeber. Auch der Singekreis Markersdorf trauert. Denn Neumanns Initiative war es zu verdanken, dass der Verein vor 35 Jahren gegründet wurde.

Schon zu Lebzeiten würdigte die Gemeinde die Verdienste Gerhard Neumanns und ernannte ihn zum Ehrenbürger.