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Corona: Görlitzer OB kommt zur bunten Demo

Für Sonnabend ruft ein Aktionsbündnis zu einer Kundgebung in Görlitz auf. Sie soll ein Gegengewicht zu den Montagsdemos bilden.

Von Sebastian Beutler
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Als nach dem ersten Lockdown die Grenze zu Zgorzelec wieder geöffnet wurde, stießen die Stadtoberhäupter von Görlitz und Zgorzelec mit einem frischen Landskron auf dem Untermarkt an.
Als nach dem ersten Lockdown die Grenze zu Zgorzelec wieder geöffnet wurde, stießen die Stadtoberhäupter von Görlitz und Zgorzelec mit einem frischen Landskron auf dem Untermarkt an. © Nikolai Schmidt

Oberbürgermeister Octavian Ursu hat die Initiative des Bündnisses "Görlitz bleibt bunt" begrüßt, die am kommenden Sonnabend zu einer Kundgebung auf den Marienplatz aufruft. Es sei gut, wenn sich nun auch andere Meinungen zur Corona-Politik artikulieren, sagte der Görlitzer Ratshauschef gegenüber Sächsische.de.

Die Initiative "Görlitz bleibt bunt" besteht seit der OB-Wahl 2019, als sie die Wahl eines AfD-Kandidaten zum Görlitzer Oberbürgermeister verhindern wollte. Jetzt soll mit der Kundgebung der bislang knapp 1.500 Corona-Opfern im Landkreis gedacht werden. Außerdem sei das Treffen als Zeichen der Solidarität zum einen mit allen Infizierten und Erkrankten gedacht, zum anderen auch mit all jenen, die sich durch die Corona-Maßnahmen in ihrer beruflichen Existenz gefährdet fühlen.

Die Initiative sieht ihren Aufruf auch als Gegenbewegung zu den Montagsdemonstrationen und Spaziergängen von Gegnern der aktuellen Corona-Politik in Görlitz. Um sich aber auch in Art und Weise abzugrenzen, sind keine Plakate, Fahnen oder Transparente am Sonnabend zugelassen. Mundschutz ist zu tragen und der Abstand von 1,5 Metern einzuhalten.

Ursu zufolge, zeige sich mit der angekündigten Kundgebung, dass es verschiedene Meinungen zu dem Thema in der Görlitzer Stadtgesellschaft gibt. Er kündigte an, "mit großer Wahrscheinlichkeit" am Sonnabend auf dem Marienplatz um 17 Uhr dabei zu sein.

Oberbürgermeister Octavian Ursu (li.) im Mai vergangenen Jahres auf dem Sechsstädteplatz bei der Montagsdemo.
Oberbürgermeister Octavian Ursu (li.) im Mai vergangenen Jahres auf dem Sechsstädteplatz bei der Montagsdemo. © Martin Schneider

Ursu wirbt fürs Impfen und für die Chancen bei Lockerungen

Der Görlitzer Oberbürgermeister wirbt regelmäßig fürs Impfen und sieht darin einen Ausweg aus der Pandemie. Auch machte er sich in der Vergangenheit für die Einhaltung der Corona-Auflagen stark. Zugleich plädierte er auch immer dafür, Lockerungen für eine Rückkehr zur Normalität zu nutzen. So fand der Schlesische Tippelmarkt als erste Großveranstaltung in Sachsen 2020 statt, auch die Eisbahn auf dem Obermarkt im Moment folgt dieser Logik.

Ursu war auch im Mai 2021 der Einladung der Montagsdemonstranten gefolgt und hatte damals noch auf dem Sechsstädteplatz zu den Teilnehmern gesprochen. Das war allerdings, bevor sich die Organisatoren radikalisierten und Unterstützung bei der rechtsextremen Initiative "Freie Sachsen" suchten.