Das Görlitzer "Neiße-Bad" öffnete früher als viele Schwimmbäder in Ostsachsen, nachdem es fast drei Monate coronabedingt schließen musste. Doch schon am 9. Juni konnten die Görlitzer wieder schwimmen gehen.
Doch das Schulschwimmen startete erst wieder mit dem neuen Schuljahr Ende August und auch viele Vereine nutzten das Neiße-Bad nicht in vollem Umfang. Dadurch nahm der Zweckverband, der das Bad betreibt, weniger Einnahmen ein als gedacht. Rund 226.000 Euro sind das nach einem vorläufigen Kassensturz.
Bei fortlaufenden Ausgaben für Personal und Anlagen bedeutet das, dass dem Bad zunehmend liquide Mittel fehlen. Auf 116.000 Euro beziffert der Stadtwerke-Chef Matthias Block als Vize-Chef des Zweckverbandes die Lücke. Um auch über das Jahr hinaus zahlungsfähig zu sein, hält Block eine städtische Liquiditätshilfe in Höhe von 160.000 bis 180.000 Euro für nötig.
Hälfte der nötigen Summe will die Stadt überweisen
Dem will die Stadt teilweise nachkommen und nicht ausgeschöpfte Gelder im Haushalt für Vereins- und Schulschwimmen an das Neiße-Bad überweisen. Nach Rechnung des Rathauses sind das 95.000 Euro und würde damit die Hälfte der Lücke schließen helfen. Der Stadtrat muss am kommenden Donnerstag diesem Schritt zustimmen.
Allerdings könnten auf die Stadt auch noch höhere Summen für das Neiße-Bad zukommen - wenn sich die Corona-Pandemie wieder verstärkt und zu weiteren Einschnitten oder gar der erneuten Schließung des Bades führt.