Die städtische Kulturservice GmbH benötigt einen höheren Zuschuss von der Stadt Görlitz, um das Kulturzentrum "Görlitzer Synagoge" weiter betreiben zu können. Deswegen soll der Stadtrat an diesem Donnerstag beschließen, in diesem Jahr 75.000 Euro mehr für den Betrieb der Synagoge aufzuwenden, obwohl noch kein neuer Haushalt vorliegt. Sollte der Stadtrat dem Vorschlag nicht folgen, dann drohen nach Angaben der Geschäftsführerin des Kulturservices, Maria Schulz, im schlimmsten Fall die Schließung der Synagoge und Kündigungen des Personals.

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Voraussichtlich wird es so weit nicht kommen, denn die Synagoge ist nicht wegen Erfolglosigkeit in die roten Zahlen gerutscht, sondern weil der Zuschussbedarf für das Kulturzentrum auf Kalkulationen von 2016 beruhte. Damals aber waren weder die drastischen Erhöhungen des Mindestlohnes im vergangenen Jahr abzusehen wie auch nicht Russlands Krieg in der Ukraine und die Folgen auf die Preise generell.

Statt 84.000 Euro benötigt das Kulturzentrum nun einen jährlichen Zuschuss von 159.000 Euro. Zugleich hat der Kulturservice bereits Mieten für Dritte, Preise für Gruppen, Führungen und den täglichen Eintritt in die Synagoge erhöht, um auch die Einnahmen zu steigern.

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Die Auslastung der Synagoge bewegte sich im vergangenen Jahr nach Angaben des städtischen Kulturservices voll im Rahmen der Erwartungen. Trotz anfänglicher Einschränkungen durch Corona-Auflagen registrierte die städtische Tochtergesellschaft annähernd 10.000 Tagesgäste, 60 Konzerte und Lesungen sowie Tagungen an mehr als 70 Tagen.

Für Bürgermeister Benedikt Hummel zeigt sich, dass Veranstalter ganz gezielt in die Synagoge gehen und bewusst diesen Ort wählen. Die Synagoge ist nach der Schließung der Kulturbrauerei momentan noch einer der wenigen buchbaren Veranstaltungssäle in Görlitz. Doch können hier nicht Veranstaltungen aller Art und Größe stattfinden.