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Energiepreisbremsen stressen Görlitzer Stadtwerke extrem

Für Privatkunden verlangen die Energiepreisbremsen kein Zutun - aber für die Stadtwerke bedeuten sie viel Arbeit.

Von Susanne Sodan
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Komplett die Heizung abdrehen wird bei den Temperaturen wohl kaum jemand. Wie es jetzt weitergeht, dazu gehen bei den Stadtwerken viele Fragen ein.
Komplett die Heizung abdrehen wird bei den Temperaturen wohl kaum jemand. Wie es jetzt weitergeht, dazu gehen bei den Stadtwerken viele Fragen ein. © dpa

Nicht nur die Verbraucher kommen bei den schnellen Energiepreis-Veränderungen mitunter in die Bredouille. Auch die Versorger trifft es. So hatten die Stadtwerke vor Weihnachten bereits alle Hände voll zu tun, um die Soforthilfe abzurechnen und den Verbrauchern den Dezember-Abschlag zu erlassen. Und das bei hohen Krankenständen. Die Folge: Die Mitarbeiter sind nach Worten von Stadtwerke-Vorstand Matthias Block gegenüber dem FDP-Bundestagsabgeordneten Torsten Herbst ausgelaugt, Weihnachten sei unter ihnen kaum Stimmung aufgekommen.

Doch nun stehen schon wieder die nächsten Änderungen durch die staatlichen Preisdeckel an. Und jetzt ziehen die Stadtwerke auch die Reißleine. So gelten im Kundenbüro des Unternehmens bis Mitte Februar verkürzte Öffnungszeiten: Montag, Mittwoch und Freitag von 9 bis 16 Uhr. Telefonisch sind die Stadtwerke wie bislang montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr zu erreichen.

Derzeit komme es bei den Stadtwerken durch die Umsetzung der staatlichen Entlastungsmaßnahmen wie den Energiepreisbremsen sowie einem Mehr an schriftlichen Kundenanfragen zu einem Bearbeitungsrückstand, erklärt Norma Thiel, Bereichsleiterin Kundenservice.

Kundenberater werden für andere Aufgaben gebraucht

Die Kürzung der Öffnungszeiten solle genutzt werden, um die Kundenberater für die Bearbeitung der offenen Anfragen und die Umsetzung der staatlichen Entlastungsmaßnahmen einzusetzen. Nachdem der Staat den Abschlag für Gas und Fernwärme für Dezember 2022 übernommen hat, greift ab März für die meisten Privatkunden die Strom-, Gas- und Wärmepreisbremse.

Sie deckelt einen Großteil des Verbrauchspreises. Bei Gas liegt der Deckel bei zwölf Cent pro Kilowattstunde, bei Fernwärme bei 9,5 Cent und bei Strom bei 40 Cent pro Kilowattstunde. Diese Deckelung wird für 80 Prozent des bisherigen Verbrauches angesetzt. Die Energiepreisbremse soll ab März greifen, aber auch rückwirkend für Januar und Februar gelten.