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Kreis Görlitz: 1.000 Minijobs gehen verloren

Besonders betroffen von dem Aderlass ist die Reinigungsbranche. Die Gewerkschaft fordert, Minijobs zu reformieren, damit sie nicht zur Armutsfalle werden.

Von Gabriela Lachnit
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In der Gebäudereinigung sind Minijobs stark verbreitet - und werden oft zur Armutsfalle.
In der Gebäudereinigung sind Minijobs stark verbreitet - und werden oft zur Armutsfalle. © Foto: IG Bau

Rund 1.000 Minijobs fielen im vergangenen Jahr allein im Landkreis Görlitz weg. Die Zahl dieser geringfügig entlohnten Arbeitsverhältnisse sank um neun Prozent, informiert die Industriegewerkschaft Bau-Agrar-Umwelt. Einmal mehr zeige sich, dass Minijobs zur Armutsfalle werden, weil sie frei von Sozialabgaben sind.

Besonders stark verbreitet seien Minijobs in der Gebäudereinigung. Vor allem für Frauen werden diese zum Armuts- und Karriererisiko. Im Landkreis Görlitz zählte die Arbeitsagentur 220 Beschäftigte in Reinigungsfirmen, die einen Minijob als alleiniges Einkommen haben. Das sind 23 Prozent in dieser Branche.

Minijob ist nicht krisenfest

"In unsicheren Zeiten kündigen Firmen zuerst 450-Euro-Kräften", sagt Peter Schubert, Bezirksvorsitzender der IG BAU Ostsachsen. Diese Mitarbeiter haben keinen Anspruch auf Kurzarbeiter- oder Arbeitslosengeld. Deshalb fordert die Gewerkschaft eine Reform der Minijobs und das Ende der Sozialabgabenfreiheit dafür. Nur das könne die Beschäftigten wirksam schützen, so der Gewerkschafter.