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Bündnis will Bahnstrecke Berlin-Prag über Görlitz

Die Aktivisten sehen darin eine Chance für den Strukturwandel und für die Region Görlitz. Auch das Klima soll profitieren.

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Die Bahnstrecke zwischen Prag und Berlin soll reaktiviert werden. Ein zivilgesellschaftliches Bündnis setzt sich dafür ein.
Die Bahnstrecke zwischen Prag und Berlin soll reaktiviert werden. Ein zivilgesellschaftliches Bündnis setzt sich dafür ein. © Jan Woitas/dpa (Symbolfoto)

Die Bahnstrecke Berlin-Prag über Cottbus, Görlitz und Liberec soll wieder aufgenommen werden - dafür hat sich ein zivilgesellschaftliches Bündnis ausgesprochen. Der ökologische Verkehrsclub VCD Brandenburg mit seiner Cottbuser Kreisgruppe und das Umweltnetzwerk Grüne Liga stellten dazu am Donnerstag ein aktuelles Diskussionspapier vor.

„Die Reaktivierung der Bahnstrecke aus der Vorkriegszeit muss ein Teil des Strukturwandels werden“, sagt der Bundesvorsitzende der Grünen Liga, René Schuster. Die Lausitz sei derzeit vom internationalen Fernverkehr nahezu abgekoppelt. Das müsse sich ändern, mahnt Dieter Schuster, Vorstandsmitglied des VCD Brandenburg und Sprecher der Kreisgruppe VCD Cottbus.

Die Initiative zur Reaktivierung geht zurück auf den VCD Brandenburg, der dafür 2021 die Arbeitsgruppe Lausitz-CZ ins Leben gerufen hat. Mitglieder der AG sind neben dem VCD Brandenburg auch der Bundesverband des VCD, der VCD Elbe-Saale, die Euroregion Neiße, Pro Bahn und Greenpeace Cottbus.

Das Bündnis werde mit seinem Vorschlag an den Bahnvorstand, Bahnorganisationen wie Allianz pro Schiene, den Fahrgastverband und an die Politik herantreten, kündigt die Grüne Liga an.

Die Lausitzer Bündnisgrünen begrüßen diesen Vorschlag. „Wir sehen darin eine große Chance, im Zuge des Strukturwandels auch das Zusammenwachsen in Mitteleuropa zu fördern. Die Idee sollte unbedingt ernsthaft geprüft werden“, sagt die Vorsitzende der Bündnisgrünen Spree-Neiße, Heide Schinowsky. Nach Ansicht der Lausitzer Bündnisgrünen könnte die Schaffung einer Direktverbindung nach Prag über die Lausitz und Nordböhmen auch für einen „Push“ bei der Planung des Ausbaus der Bahnstrecke Berlin-Cottbus-Görlitz sorgen.

Eine Schnellbahn Prag-Liberec-Görlitz ist bereits seit einigen Jahren immer wieder im Gespräch. Im Dezember vergangenen Jahres war deutlich geworden, dass Berlin-Görlitz nicht vor 2037 kommen solle, weil die Deutsche Bahn nach ihren Kriterien der Verkehrswegeplanung die Trasse als „unwirtschaftlich“ eingestuft hatte. „Wenn Züge aus Berlin nicht in Görlitz enden würden, sondern nach Prag und Wien weiterfahren, könnte das für eine bessere Wirtschaftlichkeit der Strecke sorgen“, meint Schinowsky. „Wir werden Kontakt mit dem Bündnis aufnehmen und über das weitere Vorgehen beraten“, kündigte die Kreisvorsitzende an. (SZ)