Eigentlich sollte der Görlitzer Bahnhof wieder zum "Bahnhof" werden und sein "B" zurückerhalten. Der Buchstabe an der Front des Gebäudes war im Juli wegen Materialermüdung abgefallen. Doch das ist trotz Ankündigung des Verkehrsunternehmens bislang nicht passiert.

Stattdessen bietet sich nun ein anderes, noch etwas kurioseres Bild: Auch das "G" und das "f" an der Fassade sind verschwunden, Reisende machen nun demzufolge im "ahnho örlitz" Halt. Die verschwundenen Buchstaben erinnern ein wenig an eine virale Werbekampagne einer großen deutschen Baumarktkette, die mal in mehreren Anzeigen bis hin zu Kino-Werbespots einen "Diebstahl" ihrer Buchstaben vortäuschte. Was ist nun bei der Bahn los? Handelt es sich etwa auch hier um modernes Guerilla-Marketing?

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Mitnichten. Die Antwort ist viel unspektakulärer, klärt eine DB-Sprecherin auf Nachfrage von Sächsische.de auf. In der vergangenen Woche, so schreibt sie, habe eine Kontrolle der restlichen Buchstaben stattgefunden. Dabei stellten die Bauarbeiter fest, "dass alle Befestigungspunkte der Buchstaben mangelhaft sind und erneuert werden müssen. Die Befestigungspunkte bestehen aus Plastik und sind nun mit der Zeit porös geworden."

Jetzt muss die Bahn also die Befestigungspunkte anpassen lassen. Der Auftragnehmer benötige "entsprechend mehr Zeit um die Korrekturen vorzunehmen und die fehlenden Buchstaben aufzuhängen." Bei der Bahn rechne man damit, dass der Schriftzug noch in diesem Jahr wieder vervollständigt werde, so die Sprecherin. Die Reparatur der Schrift ist nicht die größte Baustelle am Bahnhof. Aktuell muss die Bahnsteighalle saniert werden. Weil die Bahn nicht vorhersehbare Probleme in der Statik entdeckte, ruhten zuletzt die Umbauarbeiten.