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Görlitzer Bioszene unterstützt Klima-Protest

Der Bioladen im Bahnhof bleibt am Freitag zur umsatzstärksten Zeit geschlossen. In Hilbersdorf gibt es "Äppel for future".  

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Bahnreisende in Görlitz werden seit Donnerstag mit dem Banner am Bioladen begrüßt.
Bahnreisende in Görlitz werden seit Donnerstag mit dem Banner am Bioladen begrüßt. © Doris Bach

Das Banner "Für den Wandel der globalen Klimapolitik" haben Jana Michel und Michael Bach vom Görlitzer Laden "Bio im Bahnhof" vor ihrem Geschäft hängen. Zudem schließen sie diesen Freitag von 13 bis 16 Uhr - und damit in der umsatzstärksten Zeit. Grund ist der internationale Klimastreik, wozu beide einen Beitrag leisten wollen. "Ja, ist das unbequem für die Alltagsroutine und den Kunden", äußert Michael Bach, "allerdings erzeugen die Klimaveränderungen noch viel unbequemere Tatsachen, wenn wir nicht anfangen konsequent und mit allem Nachdruck zu handeln."

Die Initiative ging von der Biobäckerei "Görlitzer Brotschmiede" aus, die zum Streik nicht gebacken hat und die Türen sogar den ganzen Tag geschlossen hält. Neben ihr, dem Geschäft "Bio im Bahnhof" positionieren sich ebenso das Stadtgut Görlitz, der Ökolandbau Pommritz und die 12.000 Mitglieder starke Verbrauchergemeinschaft Dresden für einen Wandel in der globalen Klimapolitik. 

Sicherlich leiste die gesamte Ökobranche schon heute einen wirtschaftlich und ethisch beispielhaften Beitrag für eine Nachhaltigkeit in der Klimaentwicklung und die Kunden seien in der Regel sensibilisiert und engagiert, äußert die Geschäftsführerin der Görlitzer Brotschmiede Doris Bach. "Trotzdem haben wir uns entschlossen den Umsatzausfall zu tragen."

So soll bei den etwa 600 Endverbrauchern von Görlitz bis Zittau, Herrnhut, Kottmar, Bautzen, Dresden, Weißkeisel, Weißwasser, Cottbus und Berlin bestenfalls eine klimapolitische Debatte ausgelöst werden - nämlich, dass es "5 vor 12" und schnellstens politisches Handeln geboten sei, teilt Doris Bach mit. 

Das Banner wird übrigens zum Demomarsch in Zittau die Forderung der Görlitzer Bio-Unternehmen bekannt geben. Und die Fridays-for-Future-Bewegung könne auch künftig auf eine solidarische Unterstützung bauen, so Doris Bach.

Auch in Arnsdorf-Hilbersdorf wollen die Menschen einen Beitrag fürs Klima leisten. "Äppel for future" oder "Das Prinzip Apfelbaum" - unter diesem Motto werden heute zwischen 18 und 20 Uhr die letzten von 601 Apfelbaum-Gutscheinen verkauft. Über 400 der 601 Gutscheine sind schon weg. Sie werden zu einem Preis von 15 Euro gehandelt. "Äppel for future" ist zugleich eine von vielen Aktionen zum 600-jährigen Ortsjubiläum von Hilbersdorf, das vom 27. bis 29. September gefeiert wird. 600 Apfelbäume sollen neu gepflanzt werden.  Um sich in die landesweiten Klimaschutzaktivitäten einzureihen, läuten außerdem um 18 Uhr die Glocken der Arnsdorfer Kirche, teilt Pfarrer Andreas Fünfstück mit. Zudem läuft im Landkino Arnsdorf heute zwischen 18.30 und 20 Uhr dreimal der Landkino-Vorfilm aus dem Jahr 2003, "Fünf vor Klima".

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