Großenhain. Hunderte Haushalte der Kernstadt haben dieser Tage Post bekommen. Absender ist die Sachsen-GigaBit - ein Ableger von Sachsen-Energie. "In den kommenden Monaten wird Sachsen-Energie als kommunales Unternehmen in Großenhain Ihren persönlichen Glasfaseranschluss garantiert ausbauen", heißt es in dem Schreiben.

Im Klartext: 3.000 weitere Adressen in Großenhain bekommen schnelles Internet - sofern sie es wollen.

Im Technischen Ausschuss des Stadtrates stellten Vertreter des Unternehmens, darunter Geschäftsführer Jens Schaller, das Projekt näher vor. Nachdem große Teile der Stadt bereits im Rahmen des geförderten Ausbaus erschlossen worden sind, habe sich die Sachsen-GigaBit nun für den eigenwirtschaftlichen Ausbau entschieden. Bis zu 6.500 Großenhainer Haushalte und Gewerbebetriebe könnten den Angaben zufolge von einem neuen, leistungsfähigen Glasfaseranschluss von Sachsen-Energie profitieren.

Schweißperlen auf der Stirn des Bürgermeisters

Ein Riesen-Projekt ist es, das da auf die Großenhainer zukommt. Immerhin zehn Kilometer an Tiefbauarbeiten für die Haupttrasse stehen im Stadtgebiet bevor. 180 Kilometer Leerrohr und 780 Kilometer Glasfaserkabel müssen verlegt werden. 33 Verteiler sind nötig.

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Angesichts dessen räumt Bürgermeister Tilo Hönicke ein, dass ihm der Aufwand "die Schweißperlen auf die Stirn treibt". Doch er sei angesichts der Erfahrungen mit Sachsen-Energie zuversichtlich, zumal die Stadt hier und da zusätzlich profitieren würde. So sollen die beschriebenen Tiefbauarbeiten mit genutzt werden, um Teile der Straßenbeleuchtung mit LED auszurüsten.

"Der Startschuss für den eigenwirtschaftlichen Ausbau in Großenhain ist ein weiterer Schritt in Richtung flächendeckende digitale Infrastruktur in der Region", so Jens Schaller. Eigenwirtschaftlich bedeutet dabei, dass Sachsen-Energie für den Ausbau keine staatlichen Fördermittel in Anspruch nimmt. Besonders wichtig für Schaller: „Beim Ausbau in Großenhain gibt es keine sogenannte Vorvermarktungs-Schwelle. Wir bauen garantiert und flächendeckend in allen Straßen des definierten Ausbaugebietes aus – unabhängig davon, wie viele Eigentümer sich für einen Glasfaseranschluss entscheiden“, so Schaller abschließend.

Der Anschluss werde bei Abschluss eines Produktvertrages kostenfrei für die Eigentümer errichtet. Das Ausbauprojekt in Großenhain soll im vierten Quartal 2024 starten und Ende 2026 realisiert sein. Etappenweise wird jeweils in der Innenstadt, im Preuskerviertel sowie in den äußeren Stadtgebieten gearbeitet.

"Wir werden mit den Anwohnern nach Lösungen suchen"

Zu den Modalitäten zum Glasfaseranschluss sowie dessen anschließender Nutzung werden die Grundstückseigentümer in den benannten Briefen ausführlich informiert. Sachsen-Energie macht darin deutlich, dass der Anschluss ans Glasfasernetz nur in Kombination mit einem Internet-/Telefonvertrag und bei rechtzeitiger Beauftragung bis zum 30. April kostenfrei ist. "Später können wir diesen Anschluss nicht mehr unentgeltlich errichten", so die Information.

Um etwaige Fragen der Großenhainer beantworten zu können, hat Sachsen-Energie kurzfristig zu mehreren Bürger-Informationsveranstaltungen eingeladen. So in dieser Woche am Dienstag und Mittwoch jeweils um 17 und 19 Uhr im Kulturschloss. Sowohl Bürgermeister Tilo Hönicke als auch Sachsen-Energie sind sich sicher, dass dort viele Einzelprobleme besprochen werden. Schließlich hat jedes anzuschließende Grundstück seine Besonderheiten. Jens Schaller verspricht: "Wir werden bei den notwendigen Begehungen mit den Anwohnern nach Lösungen suchen."