SZ + Großenhain
Merken

Sind das Werkzeuge der Kaufland-Diebe?

Kinder finden beim Angeln in der Großenhainer Röder Winkelschleifer und Schraubendreher. Vieles passt zum Einbruch in den Geldautomaten.

Von Catharina Karlshaus & Thomas Riemer
 3 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Polizeihauptmeisterin Yvonne George watete am Sonntag in die Röder nahe des Großenhainer Kauflands und fand weitere Gegenstände, die auf den Einbruch ins Center eine Woche zuvor deuten lassen.
Polizeihauptmeisterin Yvonne George watete am Sonntag in die Röder nahe des Großenhainer Kauflands und fand weitere Gegenstände, die auf den Einbruch ins Center eine Woche zuvor deuten lassen. © Foto: Polizei

Großenhain. Der Fund könnte spektakulärer nicht sein: Zwei Kinder im Alter von 13 und 8 Jahren staunten am Samstagabend beim Angeln an der Röder nicht schlecht, was sie da im Fluss fanden. Nicht etwa ein großer Fisch wurde da von ihnen an Land gezogen - obgleich all das, was sie da im Wasser entdecken, gewaltiger nicht sein konnte. Sie informierten die Polizei, die später die Ortsfeuerwehren Groß- und Kleinraschütz/Wildenhain und Großenhain zur Unterstützung alarmierte. Großenhains Revierleiterin Sandra Geithner zeigt Fotos und spricht von "vermeintlichen Einbruchsgegenständen".  Der Schlüssel zu einem Winkelschleifer und Schraubendreher gehören zu den Fundstücken.

Weil am Sonnabend wegen der Dunkelheit der Überblick erschwert wurde, fuhren Polizeihauptmeisterin Yvonne George und Polizeihauptkommissar Andreas Wiesner tags darauf nochmals zum Ort des Geschehens direkt hinter der Kaufland-Filiale im Ortsteil Großraschütz. In einer Wathose "stocherte" Yvonne George nochmals im Wasser und auf dem Grund, fand nun auch einen Winkelschleifer. "Das ist natürlich nicht alltäglich, dass die Polizei auf diese Weise ins Wasser geht", bekennt Sandra Geithner.

Doch der recht ungewöhnliche Einsatz könnte sich auszahlen. Denn die Vermutung liegt nahe, dass es sich bei den Werkzeugen um Hilfsmittel für den Einbruch in die Kaufland-Filiale nur wenige Tage zuvor handeln könnte. Es werde gegenwärtig geprüft, ob es einen Zusammenhang gibt, sagt die Revierleiterin. Die gefundenen Gegenstände würden jetzt von der kriminaltechnischen Untersuchung geprüft. Der Vorgang liegt auf dem Tisch der Kriminalpolizei in Meißen. Es ist davon auszugehen, dass hier "Profis" am Werk waren.

Dieser Winkelschleifer wurde am Sonntag aus dem Fluss gefischt.
Dieser Winkelschleifer wurde am Sonntag aus dem Fluss gefischt. © Foto: Polizei
Der dazugehörige Schlüssel schon tags zuvor unter Mithilfe der Feuerwehr.
Der dazugehörige Schlüssel schon tags zuvor unter Mithilfe der Feuerwehr. © Foto: Polizei
Beim Angeln sichteten zwei Kinder unter anderem diesen Schraubendreher.
Beim Angeln sichteten zwei Kinder unter anderem diesen Schraubendreher. © Foto: Polizei

Wann der Winkelschleifer & Co ins Wasser geworfen wurden, sei nur schwer zu ermitteln, weil sie möglicherweise auch erst einmal im Schlamm lagen, bevor sie vom Wasser freigelegt wurden. Wie der oder die Täter zu der Stelle gelangten, wäre ebenfalls offen. Im betroffenen Bereich gibt es weder einen Weg oder Pfad. Außerdem stehe am Ufer das Gras sehr hoch, erklärt Andreas Wiesner.

Zur Erinnerung: Der Einbruch in der Kaufland-Filiale geschah in der Nacht vom 5. zum 6. September. Unbekannte brachen den nahe des Eingangsbereichs stehenden Geldautomaten auf. Offenbar zwischen 0 und 4 Uhr und auf nicht herkömmlichem Wege: Die Täter kamen übers Dach, schnitten dort ein Loch hinein. Anschließend gelangten sie aus luftiger Höhe in das Areal zwischen Hauptportal und zweiter Eingangstür. Ihre Beute: mehrere zehntausend Euro. Den Sachschaden bezifferte die Polizei seinerzeit auf fast 30.000 Euro. Wegen der Spurensicherung musste der Haupteingang mehrere Stunden gesperrt werden, die Kunden gelangten über einen Nebeneingang in den Einkaufsmarkt. 

Ein neuer Geldautomat ist bislang noch nicht im Einkaufscenter installiert worden. An der Stelle, wo sich die Täter "abseilten", klafft nach wie vor ein Loch in der Decke. 

Ermittelt wird jetzt auf Hochtouren. Und natürlich hofft die Polizei, dass eventuelle Zeugen zu beiden Vorgängen sich melden. Insbesondere könnten Tipps zu abgestellten Fahrzeugen in der Nacht vom 5. zum 6. September von enormer Wichtigkeit sein. Die Fundstelle der möglichen Einbruchswerkzeuge wiederum befindet sich nicht weit vom Personalparkplatz für die Mitarbeiter des Centers. 

  • Hinweise werden unter Telefon 0351 4832233 (Polizeidirektion Dresden) oder direkt im Großenhainer Revier entgegengenommen. 

Mehr lokale Nachrichten aus Großenhain lesen Sie hier.

Mehr lokale Nachrichten aus Riesa lesen Sie hier.