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Großenhain
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Überparteilich das Beste für Großenhain herausholen

Uwe Schumacher kandidiert bei GfG für den Stadtrat. Infrastruktur, das Leben auf dem Land und funktionierendes Vereinsleben sind ihm besonders wichtig.

Von Thomas Riemer
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Uwe Schumacher am Alten Schloss in Zabeltitz: Hier lebt der 55-Jährige und kandidiert am 9. Juni für "Gemeinsam für Großenhain" bei der Stadtratswahl.
Uwe Schumacher am Alten Schloss in Zabeltitz: Hier lebt der 55-Jährige und kandidiert am 9. Juni für "Gemeinsam für Großenhain" bei der Stadtratswahl. © Daniel Schäfer

Großenhain. "Wir müssen mehr miteinander reden." Das ist das Credo, das Uwe Schumacher nicht erst seit heute vehement vertritt. Auch, als er das Ehrenamt des Großenhainer Friedensrichters vor reichlich zwei Jahren antrat, formulierte der 55-Jährige diesen Anspruch.

Warum kandidiere ich für GfG?

Jetzt schickt sich der Mann aus Zabeltitz an, Stadtrat zu werden. Am 9. Juni kandidiert er für die Vereinigung "Gemeinsam für Großenhain" (GfG). Sie bildet zusammen mit der Alternativen Liste und der FDP mit insgesamt sieben Sitzen derzeit die stärkste Fraktion. Und schickt auch in diesem Jahr eine illustre Mannschaft von 19 Frauen und Männern ins Wahl-Rennen. Die Stärke von GfG aus Sicht Uwe Schumachers: "Unsere Kandidaten kommen aus allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens." Zudem müsse die Vereinigung weder parteipolitische noch bundespolitische Zwänge auf sich nehmen.

In seiner "Bewerbung" für ein Stadtratsmandat hat Uwe Schumacher geschrieben: "Ich werde mich für Lösungen im Interesse der Menschen in Großenhain und den Ortsteilen einsetzen. Mein Ziel ist es, die Infrastruktur und die medizinische Versorgung in unserer ländlichen Region zu verbessern - für starke Vereine und eine positive Zukunft unserer Kinder."

Was sind Kernaussagen des Wahlprogramms?

Hehre Ziele. Aber wie können sie angesichts klammer Kassen und Geldbeutel umgesetzt werden? Uwe Schumacher ist sofort bei der Sache und bei der medizinischen Versorgung in Großenhain und den Ortsteilen. In Zabeltitz steht aktuell die Suche nach einem Nachfolger für Dr. Mrosk auf dem Plan, der seine neue Praxis in Gröditz in diesen Tagen öffnet.

Für Uwe Schumacher ein grundsätzliches Problem. Ärzte aufs Land zu ziehen - hier könne eine Stadt wie Großenhain durchaus eigene Initiativen entwickeln. "Allgemeinmediziner dafür zu mobilisieren, das wollen auch Landes- und Bundespolitik", weiß Uwe Schumacher. Zur Verbesserung der Versorgungslage müsse man Lösungsansätze besprechen - zum Beispiel die Kooperation der Kommunen mit Universitäten oder eben das langfristige Nachdenken über die Wiederbelebung von "Schwester Agnes".

Viele Gedanken macht sich Uwe Schumacher über die Entwicklung der Infrastruktur in und für die ländlichen Gebiete. Stichwort ÖPNV: Der Zabeltitzer möchte, dass sich ländliche Vorteile mit der Kultur einer Stadt wie Dresden verbinden lassen. Doch dafür sei die Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln noch nicht lukrativ genug. "Gut wäre ein Halbstunden-Takt per S-Bahn", sagt er. Sicher sei alles eine Frage des Personals - und des Geldes. "Aber ein funktionierender ÖPNV ist entscheidend für die ländlichen Gebiete", macht Uwe Schumacher deutlich.

Mehr innovative Projekte und neue Wege der Mobilität in diesem Bereich sind für die Fahrten aus den Dörfern nach Großenhain wichtig - das sei nicht nur im Schülerverkehr, sondern auch für ältere Menschen unabdingbar, "um sie in die Gesellschaft weiter zu integrieren und am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu lassen".

Denn, so ein weiterführender Gedanke, Tante-Emma-Läden in den Ortsteilen werden absehbar nicht aus dem Boden wachsen. Zabeltitz sei da mit zwei Gärtnereien, einem Bäcker und dem kleinen Versorgungsmarkt noch gut dran. "Doch die Geschäfte müssen sich auch perspektivisch tragen", so Uwe Schumacher. Eine stärkere Nutzung im regionalen Verbraucherverhalten wäre hier wünschenswert.

Insbesondere der Sportszene ist Uwe Schumacher ebenso bekannt. Als stellvertretender Vorsitzender des SSV Zabeltitz/Treugeböhla versucht er, viele Dinge mit anzuschieben. "Vereine haben eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe." Denn je mehr Kinder dort in der Gemeinschaft ihren Neigungen nachgehen, um so größer sei der Beitrag zur sozialen Verantwortung.

Und auch wenn die Finanzlage der Kommunen alles andere als rosig ist, will er keinerlei Einschnitte in der Vereinsförderung zulassen. "Das ist zwar eine sogenannte freiwillige Aufgabe. Aber mit der Umschichtung von Geldern muss weiterhin ein Rahmen für starke Vereine geschaffen werden", bekräftigt der 55-Jährige. Ebenso will er sich für die Erhaltung und Erweiterung der Sportstättenkapazitäten starkmachen. Der geplante Anbau einer Judohalle sei hierbei ein hoffnungsvolles Zeichen.

Und was, wenn das mit dem Einzug in den Stadtrat klappt? "Dann gilt es, auch überparteilich das Beste für Großenhain und die Region herauszuholen", sagt Uwe Schumacher. Auf dieser Basis wolle er mit den Stadträten zusammenarbeiten und notfalls auch streiten.

Zumindest beim Schlichten hat er ja viel Erfahrung. Seine Zeit als Friedensrichter läuft noch zwei Jahre. Und er sei froh, dass er das Ehrenamt auch im Falle einer Wahl weiterführen könne. In beiden Funktionen wird er das tun, was er selbst als Maßstab ausgegeben hat: mehr miteinander reden.

Uwe Schumacher ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder. Der Diplomingenieur im Studiengang Pflanzenproduktion ist Verkaufsleiter eines namhaften Düsseldorfer Unternehmens. Privat jedoch ist er viel in Gedanken mit seiner Heimat. Aktuell hat er einen großen Wunsch: Sowohl der Großenhainer Rollsportverein als auch die Zabeltitzer Spielleute mögen im Juni erfolgreiche Meisterschaften ausrichten, vor allem schönes Wetter haben - und ihre sportlichen Ziele erreichen.

  • Weitere Kandidaten bei "Gemeinsam für Großenhain" für die Stadtratswahl am 9. Juni: Mario Gieb, Hubertus Marx, Ute Enger, Birgit Wiesner, Lars Dronigke, Frank Kießling, Kai-Michael Riepert, Andrea Dreßler, Andrea Schurig, Heike Neumann, Nicole Lorenz, Stefan Löper, Peggy Heidan, Dagmar Ressel, Martin Lindemann, Henry Müller, Kira Eichhorn, Beate Thiele