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Lehrlinge helfen bei Moor-Revitalisierung in Würschnitz

Angehende Wasserbauer errichten in der Gemeinde Thiendorf Dämme, um einen alten Torfstich zu vernässen.

Von Kathrin Krüger
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Angehende Wasserbauer der Landestalsperrenverwaltung im Waldmoor bei Würschnitz.
Angehende Wasserbauer der Landestalsperrenverwaltung im Waldmoor bei Würschnitz. © LTV Emily Wolf

Würschnitz/Großdittmannsdorf. Die Landestalsperrenverwaltung hat in diesem Jahr die Moor-Revitalisierung mit Wasserbaulehrlingen in Würschnitz fortgeführt. Am Dienstag und Mittwoch waren Jugendliche im Naturschutzgebiet, um Dämme zu bauen. Das hatten im Dezember auch künftige Natur- und Landschaftspfleger aus mehreren Bundesländern gemacht. Mit den Stauschwellen wird das bekannte und geschützte Waldmoor bei Großdittmannsdorf erhalten bzw. wiederhergestellt. Das dient dem Halten des Wassers im Wald und damit dem Schutz der Bäume.

Bei der Arbeit erfahren die Lehrlinge unter anderem, wie man Staudämme aus am Ort vorhandenen Materialien anlegt, um die Wiedervernässung des Moores zu erreichen. Im theoretischen Teil des fünftägigen Lehrlingsprojektes werden die Auszubildenden in die Moorökologie eingewiesen, um Moore an typischen Parametern in der Natur zu erkennen. Das gelernte Wissen können die jungen Fachkräfte später bei der Gewässerentwicklung einsetzen, für die die Landestalsperrenverwaltung Sachsen an den landeseigenen Flüssen zuständig ist. Dazu gehören neben der täglichen naturschonenden Gewässerunterhaltung auch Projekte wie die Wiederanbindung von Altarmen oder Flussauen, die immer mehr an Bedeutung gewinnen.

Der Wald im Ortsteil Boden ist seit 2000 geschütztes Fauna-Flora-Habitat. Von 1800 bis 1900 wurde hier Torf abgebaut. Dem Nabu-Regionalverband Sachsen gehört ein 25,5 Hektar großes Areal in der Radeburger bzw. Laußnitzer Heide. Das Grabensystem, das ab 1800 angelegt worden ist, um das Moor zu entwässern, misst insgesamt zwölf Kilometer. Sinn und Zweck war der Torfabbau, also von Brennstoff. Gebraucht wurde der Torf in einer nahe gelegenen Schnapsbrennerei und einer Kerzenziererei. Seit 1996 ist das einstige Moor sichergestellt.

Die Wasserbauer beim Anlegen der Dämme.
Die Wasserbauer beim Anlegen der Dämme. © LTV/Emiliy Wolf

Das Lehrlingsprojekt in der Laußnitzer Heide läuft bereits seit 2022. Damit die einstigen Moore langsam wieder wachsen, nehmen sich die Wasserbau-Azubis jedes Jahr einen weiteren Abschnitt vor – so wie in diesem Jahr im Revier Würschnitz. Dabei können sie auch verfolgen, wie sich die Projekte ihrer Vorgänger entwickelt haben.