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Bergfest bei den Stammbadern

Großenhains Schwimmmeister Martin Lehmann stellte auch im Technischen Ausschuss das Algenproblem vor. Diese Reinigung muss die Stadt optimieren.

Von Kathrin Krüger
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Die Großenhainer Stammbader trafen sich zum Bergfest: Die Hälfte der Wartezeit bis zum neuen Saisonstart ist geschafft!
Die Großenhainer Stammbader trafen sich zum Bergfest: Die Hälfte der Wartezeit bis zum neuen Saisonstart ist geschafft! © Kristin Richter

Großenhain. Etwa 20 Stammbadegäste des Naturerlebnisbades trafen sich am Wochenende, um traditionell Halbzeit zu feiern: beim Bergfest in der Wartezeit, bis das Freibad am 15. Mai wieder öffnet. "Mit war es besonders wichtig, die Stammbader mal von den derzeitigen Problemen wie eben Corona abzulenken", so Uwe Hanneck, der alle eingeladen hatte. Es wurde Rückschau gehalten. Auch in die Vorbereitung der neuen Saison wollen sich die Dauerkarteninhaber gern mit Badeinsätzen einbringen.

Die neue Saison des weit ins Umland hinaus bekannten Bades wird außerdem im Rathaus vorbereitet. "Im Sommer kümmern wir uns um den Winterdienst und im Winter um die Badesaison", so Baudirektor Tilo Hönicke im Technischen Ausschuss. Hier standen die Erfahrungen der ersten drei Jahre nach dem Badumbau auf der Tagesordnung. Durch die Corona-Beschränkungen ließen Besucherzahlen und Einnahmen in den letzten beiden Jahren leider nach. Kamen 2019 noch 39.000 Besucher, waren es 2020 nur 24.000 und 2021 sogar nur 19.200. Die Erlöse sanken in diesen Jahren von 60.000 Euro über 52.000 Euro auf rund 40.000 Euro.

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Die Stadt ist dennoch bemüht, ihre preisgekrönte Freizeitanlage jedes Jahr "weiter zu verfeinern", so Tilo Hönicke. Im vorigen Jahr geschah das durch Nachpflanzungen im Aufbereitungsteich, die Anschaffung eines geschlossenen Müllsystems und das Anlegen eines Weges entlang des Vorfilters. Nun gibt es Ideen, die Wartezeit am Bistro zu verbessern, die Außenkabinen zum Umkleiden dauerhaft zu machen und Strandkörbe für mehr Adria-Feeling aufzustellen. Außerdem soll die Beregnungsanlage verdichtet und die Grünpflege durch einen Rasenroboter optimiert werden. Weiterhin ist der Wunsch, den Schwimmerbereich mit einer noch besseren Abgrenzung der Bahnen auf dem Beckenboden zu versehen.

Schwimmmeister Martin Lehmann beim Kontrollgang im Naturerlebnisbad vor einem Jahr.
Schwimmmeister Martin Lehmann beim Kontrollgang im Naturerlebnisbad vor einem Jahr. © Norbert Millauer

Das größte Problem ist aber offensichtlich der Algenbewuchs im Wasseraufbereitungs-Becken. Wie Schwimmmeister Martin Lehmann ausführlich vor den Stadträten schilderte, ist die regelmäßige Entfernung der Algen parallel zu den sonstigen Reinigungsarbeiten ein immenser Aufwand für die fünf Badmitarbeiter. 14 Tonnen Algen mussten laut Lehmann bei einer Säuberung letzten Sommer abtransportiert werden. Das sagte er vor den Stammbadern. Und das blieb leider nicht die einzige Algenentfernung. Doch mit Chemie soll im Naturbad weiterhin nicht gearbeitet werden, da ist man sich einig.

Für die wachsende Algenplage sind auch laut Tilo Hönicke innovative Ansätze gefragt. "In den nächsten Monaten und Jahren werden wir mit Biologen zusammenarbeiten, um eine Lösung zu finden", so Martin Lehmann. Auch Bürgermeister Hönicke bestätigt, dass das nicht zwingend bis zur neuen Saison erfolgen muss. "Um den Reinigungsprozess dauerhaft zu optimieren, holen wir uns jetzt fachlichen Beistand", so der Baubürgermeister. Vorrangig sei jetzt erst mal die schon beschlossene Sanierung der Schächte ab Herbst. Es sei noch unklar, ob die infrage kommenden Firmen das nötige Material rankriegen.

Rettungsschwimmer gesucht

Eine weitere Herausforderung ist die Nachwuchsgewinnung. "Für drei junge Rettungsschwimmer wird dieses Jahr die letzte Saison bei uns sein", sagte Martin Lehmann. Neue Auszubildende müssen gesucht werden. Sie sind dann aber nicht nur mit der Rettungsaufsicht betraut. Auch die Grünpflege, Gästebetreuung, Reparaturen und natürlich die Kasse gehören zu den Aufgaben.

Für die tägliche Badreinigung in der Saison wird jede Hand gebraucht. So ziehe sich laut Martin Lehmann die aufwendige Reinigung des Kinderplanschbeckens etwa eine Stunde hin. Auch die Säuberung der Umwälzpumpen erfordert etwa diesen Zeitaufwand. Die 4.000 Quadratmeter Beckenwände und die 1.800 Quadratmeter Beckenboden im Nichtschwimmerbereich brauchen drei Stunden, um sauber zu sein. "Aber wir haben die effektive Reinigung in den letzten drei Jahren gelernt", so Martin Lehmann abschließend.