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Pflugscher Adelsforscher erinnert an Dietmar Enge

Hans-Jürgen Pflug aus Niedersachsen erforscht die Geschichte seiner berühmten Vorfahren. Er war ein enger Freund des verstorbenen Zabeltitzers.

Von Kathrin Krüger
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Dietmar Enge (l.) und Ahnenforscher Hans-Jürgen Pflug waren enge Freunde.
Dietmar Enge (l.) und Ahnenforscher Hans-Jürgen Pflug waren enge Freunde. © privat

Treugeböhla/Adelebsen. Der viel zu frühe Tod des bekannten Zabeltitzer Heimatforschers Dietmar Enge am 6. Mai löste auch in der Ferne Trauer, Bestürzung und tiefe Betroffenheit aus. Hans-Jürgen Pflug, Forscher der Adelsgeschichte derer von Pflug, aus Adelebsen in Niedersachsen, beklagt den Verlust eines "vorbildlichen, fleißigen und treuen Heimatforschers, dessen Wirken über die Grenzen Sachsens hinaus bekannt war". Die Familie Pflug hatte in der Meißnischen Linie Adelssitze in Zabeltitz, Strehla, Frauenhain und Tiefenau. Hans-Jürgen Pflug bezeichnet sich in einem Brief an die SZ als engen Freund von Dietmar Enge. Er ist der Chronist dieses bekannten Familienverbandes.

"In der Forschung haben wir uns gegenseitig zugearbeitet und uns nach Kräften unterstützt", erinnert sich der Adelsforscher und Genealoge. "Durch verständnisvolles Entgegenkommen und seine menschliche Art sind wir gute Freunde geworden." Die Zabeltitzer Heimattage, die Gespräche und Darbietungen brachten dem Adelsforscher auch über Zabeltitz hinaus "einen besseren Rückblick in die alten Zeiten – und eine große Bereicherung meiner Forschungen über das alte Adelsgeschlecht der Pfluge". Gemeinsam konnten Enge und Pflug erstmals das Familienarchiv derer von Pflug im Hauptstaatsarchiv Dresden bearbeiten. Davon kündet das Heft sieben der Reihe Zabeltitzer Heimat mit dem Titel "Den Pflug im Wappen" von 2004. Im Vorwort beschrieb Dietmar Enge, wie der Kontakt zu dem Forscher aus Adelebsen im Juli 1998 zustande kam.

Dietmar Enge und seine Frau waren auch oft Gast im Hause Pflug. "Ich erinnere mich an den Heimatforscher als stets vorbildlichen und fleißigen Mann", schreibt der niedersächsische Nachfahre. Zum Beispiel bei der Ausrichtung der jährlichen Heimattage in Zabeltitz. "Ich folgte gern den Einladungen, wie sehr unterstützte er auch meine Forschung – so außergewöhnlich war unsere Freundschaft", so Hans-Jürgen Pflug. Er verfasste eine 10.000 Seiten umfassende Chronik des bekannten Adelsgeschlechts und fand "viele alte Dokumente und schöne Schriften in den Dresdner Archiven." Niemals hätte Dietmar Enge über die Schwere seiner schmerzhaften Erkrankung geklagt. Doch er musste häufig die Charité in Berlin aufsuchen, wie sich Pflug erinnert. Trotzdem sei sein Wille, "anderen zu helfen und allen gerecht zu werden", ungebrochen gewesen. "Ihn, der die Liebe zu seiner Heimat im Herzen trug, so viel Hilfsbereitschaft, Selbstlosigkeit und Demut zeigte, gibt es nicht mehr."

Das Bild über das auch in Zabeltitz ansässige Adelsgeschlecht aus dem Festumzug 800 Jahre Zabeltitz 2007.
Das Bild über das auch in Zabeltitz ansässige Adelsgeschlecht aus dem Festumzug 800 Jahre Zabeltitz 2007. © privat

Hans-Jürgen Pflug hofft, dass es eine weitere hilfreiche Zusammenarbeit über den Zabeltitzer Heimatverein geben möge. 2001 war Pflug zum ersten Mal in Zabeltitz, 2007, zur 800-Jahrfeier, ein weiteres Mal.