Großenhain
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Dietmar Enge unerwartet verstorben

Zabeltitz und die Stadt Großenhain verlieren einen engagierten Heimatforscher und kenntnisreichen Ortschronisten. Er starb mit 65 Jahren.

Von Kathrin Krüger
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Lebensfroh und engagiert, so kannte man Dietmar Enge. Der Treugeböhlaer starb am vorigen Freitag.
Lebensfroh und engagiert, so kannte man Dietmar Enge. Der Treugeböhlaer starb am vorigen Freitag. © Brühl/Archiv

Zabeltitz. Trauer und Bestürzung herrschen im Barockdorf. Der Ortschronist, ehrenamtliche Denkmalpfleger und vielseitige Heimatforscher Dietmar Enge ist am 6. Mai unerwartet mit 65 Jahren gestorben. Er war zuletzt gesundheitlich angeschlagen. Die Stadt Großenhain und vor allem sein Heimatort Zabeltitz-Treugeböhla verlieren mit ihm einen engagierten Heimatfreund und kenntnisreichen Ehrenamtler.

Vor allen Dingen mit dem hochkarätigen Symposium "Prinz Xaver von Sachsen - 250 Jahre Administrator von Sachsen und Besitzer von Zabeltitz" machte er sich im August 2019 einen Namen. Das Symposium organisierte Enge für seinen Förderverein Heimatpflege Röderaue Zabeltitz in Kooperation mit der Stadt Großenhain. Sogar Referenten aus Frankreich nahmen daran teil. Ein hochwertiger Tagungsband erschien. Enge hatte extra Französisch gelernt, um in Archiven in Frankreich zu Prinz Xaver und dem Barockpark zu recherchieren. Seine Forschungen flossen in die Vermarktung der sachsenweit bekannten Grünanlage ein.

Dietmar Enge hat als Ortschronist gemeinsam mit Helmut Enger, aber auch im Förderverein oder im Verein der Heimatfreunde der Großenhainer Pflege, dem er bis zuletzt vorstand, versucht, Heimatgeschichte populär zu machen. Zahlreiche Publikationen wurden unter seinem Namen veröffentlicht. So die Heftreihe zur Zabeltitzer Geschichte. Für den Großenhainer Stadt- und Landkalender zeichnete er bis zu seinem Tode verantwortlich. Seine Verdienste wurden mit der Großenhainer Preuskermedaille und der Ehrenmedaille des Landkreises gewürdigt.

Für Franziska Koitzsch, die Vorsitzende des Fördervereins Heimatpflege Röderaue, reißt der Tod von Dietmar Enge eine große Lücke. "Ich habe vorige Woche noch mit ihm telefoniert", sagt die Gastronomin der Parkschänke Zabeltitz traurig. "Für uns, den Verein und die Region, ist das ein Riesenverlust." Dietmar Enge sei ein sehr engagierter und sympathischer Mensch gewesen. Er wollte sogar noch mal nach Frankreich, weiß Koitzsch, um seine Forschungen fortzusetzen. "Nun müssen wir uns im Verein neu sortieren", so die Zabeltitzerin.