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Großenhain: Lohnmost-Annahme will aufgeben

Apfel und Quitten werden am Großenhainer GDS-Markt zum Tausch gegen Säfte und Wein angenommen. Doch ohne Nachfolger ist 2024 Schluss.

Von Kathrin Krüger
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Nur noch diesen Herbst leiten Lisa und Anna-Maria Pottrich am GDS-Markt im Gewerbegebiet Zschieschen in Großenhain die Lohnobstannahme der Firma Bauer aus Bad Liebenwerda, hier mit Paul Grandl.
Nur noch diesen Herbst leiten Lisa und Anna-Maria Pottrich am GDS-Markt im Gewerbegebiet Zschieschen in Großenhain die Lohnobstannahme der Firma Bauer aus Bad Liebenwerda, hier mit Paul Grandl. © Norbert Millauer

Großenhain. Seit Ende August brummt es jeden Sonnabendvormittag im Getränkelager der GDS-Märkte im Gewerbegebiet Zschieschen. Hier werden Äpfel im Lohntausch für vergünstigten Saft angenommen. Viele Großenhainer und auch Auswärtige schätzen diesen Service und bringen die dieses Jahr zahlreich anfallenden Früchte in die Annahme. Dafür können sie aus zahlreichen Saftsorten und Obstweinen der Firma Bauer aus Bad Liebenwerda wählen, die entsprechend der Apfelmenge günstiger verkauft werden. Noch bis 14. Oktober läuft in diesem Jahr dieser Service. Ab 7. Oktober werden auch Quitten angenommen. Bis 14. Oktober müssen auch alle Flaschenkontingente abgeholt werden.

Denn die Pottrich-Kinder wollen aufgeben. Anna-Maria, Lisa und Franz, die Kinder von GDS-Inhaber Jens Dietrich, wohnen teilweise nicht mehr in der Region, studieren bzw. arbeiten auswärts und kommen jedes Wochenende extra nach Hause, um die Annahme von 9 Uhr bis 11.30 Uhr zu bewerkstelligen. "Ohne einen Nachfolger ist nächstes Jahr Schluss", sagt Lisa Pottrich und verweist auf den Aushang, den es dazu in der Annahme gibt. Die Anbieter hoffen, dass sich jemand für die Fruchtsaftfirma Bauer findet, der auch weiterhin Fallobst für die Apfelsaftherstellung entgegennimmt. "Wir würden auch unser Lager zur Verfügung stellen und eine Einarbeitung garantieren", sagt Anna-Maria Pottrich. Wer Interesse hat, soll sich bis 14. Oktober sonnabends in der Annahme melden.

Sollte es nicht weitergehen, wäre das bitter für alle, die ihre Äpfel nicht selbst verarbeiten können, abgesehen von den zahlreichen Straßen- und Streuobstwiesenbäumen, die reichlich Obst bieten. Auch die Annahme in Reinersdorf bei Familie Beylich machte vor Jahren aus Altersgründen dicht. Die einzige Möglichkeit, in der Region eigene Äpfel zu Apfelsaft pressen zu lassen, ist im "Saftwerk" in Colmnitz bei Familie Bach. Jeden Sonnabend wird hier angenommen, aber nur nach Voranmeldung. Der Most wird hier kurz auf 72 Grad erhitzt und damit haltbar gemacht. Er wird in besondere Flaschen abgefüllt. Wer will, kann gerne beim Vorgang mithelfen. Termine unter 035265 64786. Der Tauschaer Heimatverein hatte zum Apfeltag am 1. Oktober eine mobile Saftpresse eingeladen. Eine weitere Annahmestelle besteht noch im Lagerhaus Rödertal in Peritz. Hier wird freitags von 13 Uhr bis 16 Uhr und montags bis 17 Uhr Fallobst für die Bad Liebenwerdaer gesammelt.

  • Interessenten, die die Lohnmostannahme ab 2024 weiterführen wollen, melden sich bitte sonnabends zwischen 9 Uhr und 11.30 Uhr am GDS-Markt Großenhain, Eichenallee 9.