Großenhain
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Großenhain macht keinen Nachtrags-Haushalt

Personalausgaben und Kreisumlage steigen. Doch die Stadt kommt finanziell gut durch. Grund sind vor allem wachsende Steuereinnahmen.

Von Kathrin Krüger
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Finanziell steht Großenhain nicht schlecht da. Dennoch soll auf Sparsamkeit geachtet werden.
Finanziell steht Großenhain nicht schlecht da. Dennoch soll auf Sparsamkeit geachtet werden. © Symbolfoto: dpa/Jens Büttner

Großenhain. Ein solider Mittelstand mit sehr guten Gewerbesteuern und eine steigende Steuerkraftmesszahl sind Erfolgsfaktoren, mit denen die Stadtverwaltung finanziell gut durch die aktuelle Krise kommt. Wie Kämmerin Mandy Herzog jetzt im Stadtrat darlegte, steht Großenhain zwar vor großen Herausforderungen. Ein Nachtragshaushalt für 2023 soll aber möglichst vermieden werden. Sparsame und wirtschaftliche Haushaltsführung sowie bei Bedarf Sperren und der Verzicht auf Baumaßnahmen werden trotzdem ins Auge gefasst.

Drei Millionen Euro mehr Gewerbesteuern, insgesamt geplante 18,3 Millionen Euro Steuern wird die Stadtkasse dieses Jahr einnehmen. Auch die allgemeinen Schlüsselzuweisungen steigen. Großenhain erhält laut Mandy Herzog das Kommunalbudget zur Unterstützung des Straßenbaus. Eine halbe Million Euro steht der Stadt zu. Diese Mittel sollen für die Instandsetzung der Bobersbergstraße, für den Bornweg und den grundhaften Ausbau der Merschwitzer Straße im ersten Bauabschnitt verwendet werden.

Tariferhöhung bereits eingeplant

Mit dem Doppelhaushalt 2022/23 wurden Investitionen und Instandhaltungen geplant, die 2022 nicht alle verwendet wurden. Rund neun Millionen Euro Ermächtigungsübertrag werden ins Jahr 2023 übernommen und können umgesetzt werden. Die Stadt rechnet mit investiven Ausgaben von insgesamt über elf Millionen Euro. Bewältigt werden muss aber nicht nur die bisher nicht kalkulierte Erhöhung der Kreisumlage von 1,4 Millionen Euro.

Auch die zu erwartende Tarifsteigerung im öffentlichen Dienst. 3,2 Prozent sind dafür eingeplant. Zehn Prozent fordern die Gewerkschaften. Das wären für die Stadt laut Kämmerin 250.000 Euro mehr. Großenhain hat aber bereits Personal reduziert. Statt bisher drei gibt es jetzt nur noch zwei Beamte, statt 117 Vollzeitäquivalenten - die genaue Personalanzahl kennt die Verwaltung nicht - müssen aktuell 114 entlohnt werden.

Noch könnte Großenhain mit weiteren Mehreinnahmen rechnen. So fließen auch 200.000 Euro aus anderen Gemeinden für Fremdkinder, die in Großenhainer Einrichtungen betreut werden. Der Bestand an liquiden Mitteln liegt laut Kämmerin bei weit über 16 Millionen Euro, die Verschuldung sinkt, Großenhain muss damit weniger Zinsen zahlen. Noch sind die Grundsteuern konstant. Die Gewerbesteuer sogar seit 2009. Gebührenerhöhungen werden nur minimal umgesetzt, wie bei den Eintrittspreisen fürs Naturerlebnisbad.