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Großenhain: Sommerflair auf dem Frauenmarkt

Von Ende Juni bis Anfang September verwandelt sich die Straße in eine verkehrsberuhigte Zone. Mit diesem Test gewann die Stadt bei "Ab in die Mitte!"

Von Kathrin Krüger
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So soll der obere Frauenmarkt in Großenhain vom 24. Juni bis 4. September aussehen - verkehrsberuhigt und als eine grüne Oase mitten in der Stadt.
So soll der obere Frauenmarkt in Großenhain vom 24. Juni bis 4. September aussehen - verkehrsberuhigt und als eine grüne Oase mitten in der Stadt. © Fotomontage: Aidagrafix - Manuela Schönert /Stadtverwaltung Großenhain

Großenhain. "Großenhainer Sommerflair", das soll Ruhe und Entspannung, Gastronomie und Genießen sein. Mit dieser Idee, den oberen Frauenmarkt als Test für eine Weile vom Verkehr abzukoppeln, bewarb sich die Stadt 2021 beim Wettbewerb „Ab in die Mitte! Die City-Offensive Sachsen". Und gewann einen zweiten Platz mit 20.000 Euro sowie einen Sonderpreis mit 9.000 Euro. Das Projekt soll nun vom 24. Juni bis 4. September laufen und ist in der Einwohnerversammlung im Kulturschloss vorgestellt worden. Eine Woche vorher muss zusätzlich auf-, eine Woche nachher abgebaut werden.

Zwischen der Siegelgasse und dem Hauptmarkt wird es in dieser Zeit eine Zone mit mobilem Grün, Außengastronomie und einem Sandkasten für Kleinkinder geben. "Eine Art Sitz- oder Liegewiese", nannte es Tom Quenstedt, der Tourismusmacher der Stadtverwaltung. Gemeinsam mit Citymanager Alexander Ehrke bereitet er das "Grüne Sommerflair" vor. Die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt soll sich damit stärker entfalten. Auch kleine Kulturbeiträge sollen hier in der Zeit stattfinden. Händler können Waren auch draußen anbieten. Mit den Anwohnern und den Gewerbetreibenden wurde bereits vor der Einwohnerversammlung gesprochen. Ergebnisoffen wolle man diese Entschleunigung ausprobieren, unterstreicht Tom Quenstedt.

Zwei bis drei Gastrostände sind auf der Zeichnung zu sehen, die im Kulturschloss gezeigt wurde. Dazu grüne Wände zur Abgrenzung am Hauptmarkt bzw. zum unteren Frauenmarkt. Am Zeitungsladen soll eine Liefer- und Ladezone für die Gewerbetreibenden eingerichtet werden. Eine Rettungsgasse bzw. die mögliche Durchfahrt für die Feuerwehr werden gewährleistet. "Wir werden die ganze Zeit über in engem Austausch mit den Anliegern sein", verspricht auch Oberbürgermeister Sven Mißbach. Zusätzlich wird die Aktion wissenschaftlich begleitet. Fahrzeuge können weiterhin auf dem unteren Frauenmarkt zwischen Frauengasse und Dresdner Straße unterwegs sein.

In der Stadtverwaltung weiß man, dass es schon im Vorfeld auch negative Gedanken zu dieser wirklich schönen Idee gab. "Wir wollen es mal wagen und sollten nicht von vornherein schon alles zerreden", wünscht sich Stadtchef Mißbach. Das Rathaus unterstreicht den Testcharakter des "Grünen Sommerflairs". Eine dauerhafte Sperrung des oberen Frauenmarktes habe die Verwaltung nicht im Sinn. Auch keine Reduzierung von Parkflächen. "Doch warum belebt man nicht eher eine Nebenstraße wie die Siegelgasse selbst", fragte zur Versammlung Makler Jörg Heller. Die zentrale Lage des Angebots ist der Stadt allerdings sehr wichtig. Heller schlägt zudem vor, die Toilettenanlage am Rathaus in der Zeit kostenfrei zu halten. Das will sich die Verwaltung noch überlegen.

Werner Löffler wollte in der Diskussion wissen, wie es dann mit dem Stadtbus geregelt wird. Die Antwort von Tom Quenstedt: "Die Haltestellen werden verlegt." Der Bushalt am Friseur solle hoch zu Schneider-Moden wandern. Die zweite Haltestelle könnte zu KiCo oder an den Hauptmarkt versetzt werden. Um genussvolle Sommerabende in diesem lauschigen Bereich verbringen zu können, werden Ideen für Kleinkunstauftritte, Ausstellungen, Konzerte, Lesungen und Ähnliches gesucht. "Vereine, Kulturschaffende und das umliegende Gewerbe sind aufgefordert, kulturell zum Gelingen des "Grünen Sommerflairs" beizutragen", hieß es im Wettbewerbsbeitrag. Melden können sich Interessenten in der Stadtverwaltung bei Tom Quenstedt oder Alexander Ehrke.

Mit dieser Bewerbung gewann die Stadt Großenhain in der Cityoffensive "Ab in die Mitte!".
Mit dieser Bewerbung gewann die Stadt Großenhain in der Cityoffensive "Ab in die Mitte!". © Stadtverwaltung Großenhain