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Bald besserer Mobilfunk an der Königsbrücker Heide

Sachsens Wirtschaftsminister Dulig übergab den ersten Förderbescheid des Freistaates an die Deutsche Funkturm GmbH. Der Ausbau wird hoch gefördert.

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Ein neuer Mobilfunkmast wird auf einem Feld bei Lüttichau entstehen. Er wird von der Telekom und Telefonica genutzt.
Ein neuer Mobilfunkmast wird auf einem Feld bei Lüttichau entstehen. Er wird von der Telekom und Telefonica genutzt. © RK

Thiendorf. Exakt 628.683,77 Euro soll er kosten und zu 97,66 Prozent gefördert werden: der neue Mobilfunkturm nördlich von Thiendorf. Bauen wird ihn in den nächsten Monaten die Deutsche Funkturm GmbH (DFMG). Nutzer werden die Telekom und Telefonica sein. Dafür übergab Wirtschaftsminister Martin Dulig im Rahmen des Gigabitgipfels Sachsen diesen ersten Förderbescheid des Freistaates gemeinsam mit der Mobilfunk-Infrastrukturgesellschaft (MIG) aus Naumburg. Gefördert wird das Projekt vom Bund, um einen derzeit bestehenden „weißen Mobilfunkfleck“ zu schließen.

Auf einem Acker nördlich von Lüttichau (schwarzer Punkt) soll der Mast errichtet werden.
Auf einem Acker nördlich von Lüttichau (schwarzer Punkt) soll der Mast errichtet werden. © SZ

"Eine leistungsfähige Gigabitinfrastruktur ist die Grundvoraussetzung für eine hohe Lebensqualität der Bürger, eine Befähigung zur Teilhabe in allen Lebensbereichen und für wirtschaftlichen Erfolg im Freistaat", so Wirtschaftsminister Dulig. Der neue Mast wird zwar nur circa 50 Haushalte mit leistungsfähigem Mobilfunk versorgen. Zudem wird aber die Mobilfunkabdeckung in der Königsbrücker Heide, einem beliebten Wandergebiet, künftig deutlich besser sein. Viele Menschen wollen ihre Freizeiterlebnisse und Eindrücke, etwa bei Wanderungen und Radtouren, direkt mit anderen teilen und dafür Bilder verschicken. Auch für das Auslösen von Notrufen sei eine flächendeckende Mobilfunkversorgung unerlässlich, heißt es.

Die letzten Funklöcher sollen geschlossen werden

So konnte ein Rahmenvertrag mit dem Staatsbetrieb Sachsenforst abgeschlossen werden. Diese Vereinbarung erleichtere die Akquise von Grundstücken für den geförderten Mobilfunkausbau, damit in den betreffenden Gebieten ‚weiße Flecken‘ in der Netzabdeckung schneller geschlossen werden können. Die Gemeinde Thiendorf habe tatkräftig unterstützt. Jetzt müssten sehr zügig der Bau und die Inbetriebnahme des Mobilfunkmasts durch die DFMG und die Mobilfunknetzbetreiber folgen, damit sich die Versorgung vor Ort tatsächlich schnell verbessere.

„Gemeinsam schließen wir die letzten Funklöcher im Freistaat und treiben die Digitalisierung in ländlichen Gebieten voran", sagt auch Bruno Jacobfeuerborn, Vorsitzender der Geschäftsführung der DFMG. "Dazu beteiligen wir uns aktiv an den Ausschreibungen der MIG – neben unserem regulären Ausbauprogramm von mehreren Hundert Mobilfunkstandorten im Jahr."

Der Freistaat soll bis 2030 flächendeckend mit schnellem Internet erschlossen werden. Dieses Ziel soll mit der "Gigabitstrategie 2030" erreicht werden, die Wirtschaftsminister Dulig bei dem Gigabitgipfel mit 150 Teilnehmern aus Unternehmen, Verwaltung und Kommunen vorgestellt hat. In den Ausbau der Infrastruktur kommen jetzt mehr Tempo und eine engere Kooperation mit den beteiligten Unternehmen, erklärte der SPD-Politiker.

Die Gigabitstrategie sehe vor, dass der Freistaat den Ausbau der Netze durch die Unternehmen kontinuierlich unterstützt. In bestimmten Regionen, wo ein wirtschaftlicher Ausbau nicht möglich sei, solle er öffentlich gefördert werden. Gigabitfähige Internetanschlüsse sollen sowohl über Breitband als auch über Mobilfunk bereitgestellt werden. Zudem sollen Antrags- und Genehmigungsverfahren beschleunigt werden. Ein gigabitfähiger Internetanschluss ermöglicht Übertragungsraten von mindestens 1.000 Mbit pro Sekunde. (SZ/krü)