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Exklusives Wohnen mitten in Großenhain

Die Seeschule soll im Mai mit fünf Wohnungen fertig sein. Matthias Kurrey baut im Auftrag eines Steuerberaters die Villa aus. Noch sind Appartements zu haben.

Von Kathrin Krüger
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Matthias Kurrey in der Loggia der exklusiven Dachgeschosswohnung in der ehemaligen Seeschule.
Matthias Kurrey in der Loggia der exklusiven Dachgeschosswohnung in der ehemaligen Seeschule. © Kristin Richter

Großenhain. Man braucht noch viel Fantasie, um sich die Exklusivität der fünf Appartements in der ehemaligen Seeschule an der Seeanlage vorzustellen: Es wimmelt derzeit von Bauarbeitern in der früheren Musikschule, in allen drei Etagen wird gewerkelt. Doch ersichtlich ist schon, dass hier ganz individuelle Wohnungen mit hohem Komfort und besonderem Raumkonzept entstehen. Seit dem Vorjahr wird die unter Denkmalschutz stehende, 1898 als Hospital gebaute Villa an der Weßnitzer Straße fürs Wohnen saniert.

"Das ist ein sehr besonderes Haus, kein viereckiger Kasten", sagt Matthias Kurrey, der den Umbau im Auftrag des Bauherren, Steuerberater Dmytro Sonkin aus Berlin, bewerkstelligt. Will heißen: Täglich kann es Überraschungen geben, müssen Pläne angepasst werden. "Wir brauchen deshalb sechs Monate mehr Bauzeit", so Kurrey. Ursprünglich sollte die Sanierung zu Jahresende abgeschlossen sein. Jetzt spricht der Projektentwickler von Mai 2024. Allerdings konnte gerade das Außengerüst nach sieben Monaten wieder entfernt werden. Das Dach ist damit fertig, die Fassade verschönert: Die Sandsteinelemente wurden repariert, Putzflächen neu gestrichen. Der rote Klinkerbau bekam auch im Detail seine ursprüngliche Schönheit zurück.

Die Beteiligungsgesellschaft von Kurrey und Sonkin muss allerdings auch tiefer in die Tasche greifen. Die ursprünglich veranschlagten 1,5 Millionen Euro werden nicht reichen, gibt Matthias Kurrey zu. Man werde bei knapp zwei Millionen Euro herauskommen. Dafür wird die Miete der hochwertigen Wohnungen in dem künftigen Mehrfamilienhaus auch im oberen Bereich liegen. Neben der Sparkassenfinanzierung werden zusätzliche Eigenmittel gebraucht. Entkernt bzw. gebaut wird in der Seeschule seit Herbst des Vorjahres. Zwei der fünf Wohnungen seien bereits vorvermietet, so Kurrey.

Die Turmuhr im Dachgeschoss. Sie bleibt erhalten.
Die Turmuhr im Dachgeschoss. Sie bleibt erhalten. © Kristin Richter
In den Erdgeschosswohnungen liegt bereits die Fußbodenheizung.
In den Erdgeschosswohnungen liegt bereits die Fußbodenheizung. © Kristin Richter
Die Dachgeschosswohnung zieren frei liegende Balken.
Die Dachgeschosswohnung zieren frei liegende Balken. © Kristin Richter
Eingangsbereich mit der markanten Treppe und der Jugendstil-Tür.
Eingangsbereich mit der markanten Treppe und der Jugendstil-Tür. © Kristin Richter
Früher befanden sich Volkshochschule und Musikschule in dem Gebäude, das dem Landkreis gehörte.
Früher befanden sich Volkshochschule und Musikschule in dem Gebäude, das dem Landkreis gehörte. © Brühl/Archiv

Der Baufachmann präsentiert im Dachgeschoss die Raffinessen eines großzügigen Vierraum-Appartements mit 205 Quadratmetern Wohnfläche. Das Dach wurde an zwei Stellen geöffnet, die Loggia gibt den exklusiven Blick auf die Elbland-Rehaklinik und die Weßnitzer Straße frei. "Balkone durften wir laut Denkmalschutz nur bis zum Obergeschoss einbauen", sagt Kurrey. Auf der anderen Gebäudeseite sind die Rundfenster erhalten geblieben. In einem war früher eine Außenuhr angebracht, der Kasten mit dem alten Uhrwerk ist noch vorhanden. "Die Uhr wird optisch wiederhergestellt", sagt Kurrey. Es gibt zudem Dachfenster in Form von Lichtkuppeln.

Aktuelle Außenansicht der Seeschule an der Weßnitzer/Ecke Bobersbergstraße.
Aktuelle Außenansicht der Seeschule an der Weßnitzer/Ecke Bobersbergstraße. © Kristin Richter

Elektriker, Klempner, Heizungs- und Sanitärfachleute arbeiten gerade in dem Denkmalobjekt. Die unteren beiden Etagen, die je zwei Drei- bzw. Vierraumwohnungen zwischen 90 und 133 Quadratmeter beherbergen, sind bereits ein Stück weiter als das große Dachgeschoss. "Hier kommt jetzt Estrich rein, dann sind die Trockenbauer dran, dann die Fliesenleger und dann die Maler", sagt Matthias Kurrey. Der Fahrstuhl ist schon eingebaut, Kamine und große Bäder folgen. Im Frühling werden die Außenanlagen schick gemacht. Dem Projektentwickler ist die Freude anzumerken, mit der er seine Vorstellungen und die Planung von Architektin Susann Bluhm in dem Objekt verwirklicht.

Mit dem Denkmalamt wurde der Ausbau genau abgesprochen: der Erhalt der markanten Dachgauben genauso wie die besondere große Eingangstreppe. Fenster und Innentüren müssen denkmalgerecht saniert werden. Auch die Bögen der Türen im Erdgeschoss. "Ein schönes Projekt", sagt Matthias Kurrey. Aus dem operativen Geschäft seiner Fassadenbau-BK an der Mozartallee hat sich der gelernte Zimmermann mittlerweile weitgehend zurückgezogen. Die Fertigstellung der Weßnitzer Straße kann er im kommenden Jahr mit seinem 30. Geschäftsjubiläum feiern.