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Was das Aus für Ein-Euro-Jobber in Großenhain bedeutet

Ein-Euro-Jobber sind in Großenhain in der Diakonie, im Bauhof und im Naturerlebnisbad tätig. Ab April gibt's aber kein Geld mehr für diese Arbeitslosen.

Von Kathrin Krüger
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Auf dem Weihnachtsmarkt Großenhain war ihr Einsatz unerlässlich: morgendlicher Putz durch Elena Wachowski, Frank Müller und Alexander Wachowski.
Auf dem Weihnachtsmarkt Großenhain war ihr Einsatz unerlässlich: morgendlicher Putz durch Elena Wachowski, Frank Müller und Alexander Wachowski. © Kristin Richter

Großenhain. Ein-Euro-Jobs, offiziell Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung (AGH), sind nicht mehr gewollt. Seit der Einführung des Bürgergeldes im Vorjahr konzentrieren sich die Jobcenter darauf, Arbeitslose in eine Aus- oder Weiterbildung zu bringen, mit der sie auf dem ersten Arbeitsmarkt Fuß fassen sollen. Multiple Vermittlungshemmnisse hielten sie bisher aber davon ab. Und waren damit ein Segen für bestimmte Einrichtungen wie den Stadtbauhof, das Naturerlebnisbad sowie die Schulen.

Seit Einführung des Arbeitslosengeldes 2 im Jahr 2005 kamen in der Stadt zahlreiche Teilnehmer dieser AGHs zum Einsatz. Seit Jahresanfang und noch bis Ende März hat Großenhain 13 AGH-Stellen, die aber nicht alle immer besetzt sind, so Stadtsprecherin Diana Schulze. 2022 waren es noch 37 Stellen. Das Gros der zugewiesenen Menschen wurde im Bauhof und bei den Spiel- bzw. Sportanlagen eingesetzt. Von den Kürzungen seien daher jetzt vor allem der Stadtbauhof, das Naturerlebnisbad sowie die Hausmeister in den Schulen betroffen. Vor zwei Jahren gab es auch noch AGHs bei der Diakonie. "Diese Zuteilungen mussten bereits gestrichen werden, als nur noch Mittel für 13 Stellen bewilligt wurden", so die Stadtsprecherin.

Angebote stehen auf der Kippe

Gerade für den Bauhof bedeuten die Kürzungen nun Einschnitte bei der Grünanlagenpflege. Das gelte auch für das Naturerlebnisbad. Wenn die angestellten Mitarbeiter mit dem Müllwegräumen nicht mehr nachkommen, müsste der Anblick eben ertragen werden, heißt es hinter vorgehaltener Hand. Müllteufel sollten sich also besser beherrschen lernen. Sonst könnte die Stadt ab April kein schönes Bild mehr abgeben.

Bei der Diakonie betrifft es laut Sprecher Felix Kim circa 30 Personen in der Holzwerkstatt und der Möbelbörse in der Auenstraße und anderen Einsatzstellen. Durch den Wegfall der Bundesmittel für die öffentlich geförderte Beschäftigung stehen diese Angebote auf der Kippe. So geht es auch anderen sozialen Vereinen wie dem Sprungbrett e.V., der in Großenhain eine Betreuungsstelle für Kinder und Jugendliche in der Poststraße betreibt.

Der gesamte Landkreis hat für 9.300 Leistungsberechtigte einen Mittelbedarf an höherer Stelle angemeldet. Es gab aber laut Ronny Werner, Büroleiter des Meißner Landrates, laut Presseinformationen deutliche Mittelkürzungen. Ende Februar erwartet man den aktuellen Stand aus Berlin.