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Heidenau: Nach den zwei Großbränden

Zwei große Feuer: Das erste im April 2020, das zweite im März 2021. Enorme Schäden, aber unterschiedliche Spendenfreude. Und die Polizei ermittelt noch immer.

Von Heike Sabel
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Ein wahres Flammeninferno verursachte der Brand am 16. April vergangenen Jahres auf der Rudolf-Breitscheid-Straße in Heidenau.
Ein wahres Flammeninferno verursachte der Brand am 16. April vergangenen Jahres auf der Rudolf-Breitscheid-Straße in Heidenau. © Daniel Förster

Die Heidenauer Feuerwehr hat im Schnitt jährlich einen Einsatz bei einem Großfeuer. Dass die in der eigenen Stadt sind, ist selten. Voriges und dieses Jahr war es der Fall. Am 16. April brannte ein Gewerbegebiet an der Rudolf-Breitscheid-Straße. Dabei wurden mehrere Betriebe und Firmen vernichtet. Der Schaden geht in die Millionen. Bei dem Brand vor einem Monat am 11. März war der Schaden nicht so groß, die dunklen Rauchwolken aber waren eine Weile weithin zu sehen.

Ermittlungen dauern

Zwischen beiden Heidenauer Großbränden liegt fast ein Jahr und beide Einsätze fanden unter Corona-Bedingungen statt. Die Pandemie macht die Aus- und Weiterbildung der Feuerwehr nicht leichter, sagt Heidenaus Feuerwehrchef Rene Pelzer. Dass alle trotzdem topfit sind und genau wissen, was zu tun ist, ist der jahrelangen Arbeit zu verdanken. Der Brand im März war bereits der 33. Einsatz der Heidenauer in diesem Jahr. Inzwischen sind es 44. Im gesamten vergangenen Jahr stehen 178 Alarme im Einsatzbuch.

Am Tag nach dem Feuer im März wurde auch ein Brandmittelspürhund eingesetzt. Übrig geblieben ist von den Werkstätten nicht viel, auch zahlreiche Autos wurden zerstört.
Am Tag nach dem Feuer im März wurde auch ein Brandmittelspürhund eingesetzt. Übrig geblieben ist von den Werkstätten nicht viel, auch zahlreiche Autos wurden zerstört. © Daniel Förster

Zu beiden Großbränden ermittelt die Polizei. Dass zu dem vom März nach vier Wochen noch keine abschließenden Erkenntnisse vorliegen, ist verständlich. Doch auch zu dem Feuer von vor einem Jahr kann die Polizei nach wie vor nichts Genaues sagen. Aber das sei nicht so überraschend bei solch großen außergewöhnlichen Fällen, sagt die Dresdner Polizei. Ermittlungen können sich da schon über Monate und eben auch ein Jahr hinziehen.

Ein Grund ist, dass sich aus jeder Spur und jedem Hinweis wieder neue Spuren und Hinweise ergeben, die dann weiterverfolgt werden müssen. Hinzukommen immer wieder Fristen und die Sachbearbeiter seien in der Regel nicht nur für einen Fall zuständig, sondern oft für mehrere. Im Falle des jüngsten Brandes wird wegen fahrlässiger Brandstiftung ermittelt. Da die Ermittlungen zu beiden Bränden in vollem Gange sind, gibt es von der Polizei keine weiteren Informationen.

Aufgeräumt und einige Werkzeuge gerettet

In beiden Fällen gab es nach den verheerenden Bränden Spendenaktionen für die Opfer. Während die für die Hubraum-Werkstatt von der Breitscheidstraße einen guten vierstelligen Betrag brachte, sind es für den Inhaber der Werkstatt an der Hauptstraße nur knapp 500 Euro. Die Aktion hatte sein Sohn initiiert.

Die Hubraum-Werkstatt eröffnete Anfang Januar in Dresden neu bzw. übernahm dort eine Werkstatt. Wie es für das Unternehmen auf der Hauptstraße weitergeht, ist nicht bekannt. Der Inhaber sei völlig am Ende. Er hat mit Freunden versucht, auf dem Gelände etwas Ordnung zu schaffen und ein paar Werkzeuge zu retten. Die Spendenaktion war die Idee des Sohnes, der seinen Vater unterstützen will. Die knapp 500 Euro sind dafür jedoch keine große Hilfe.

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