Lernen und "nebenbei" noch eine Firma leiten: Karl Leutgöb und Christian Schwaar praktizieren das nun das zweite Jahr. Und es läuft. Beides, das Lernen und das Chefsein. Ihr Unternehmen ist die Schülerfirma im Heidenauer Gymnasium, ihre Mitarbeiter 22 Schüler der Klassen acht bis zwölf und ihr gemeinsames Ziel: die anderen gut versorgen.

Genau daran haperte es nämlich bis zur Gründung der Schülerfirma zu Beginn des vergangenen Schuljahres. Seit der Automat mit den belegten Brötchen verschwand, gab es außer der Standardschulspeisung weder Getränke noch einen Imbiss.

Begonnen hat die Schülerfirma mit einem Grundsortiment an Getränken und Snacks. Inzwischen sind sechs verschiedene kalte Getränke von Fritz-Kola über Limo und Spezi bis zu Brause, Kaffee, Tee und Kakao sowie Knabbereien und Süßigkeiten und Salate und Sandwiches im Angebot. Cookies, Kola und gekühlte Vanillemilch werden derzeit am häufigsten gekauft.

Beim Schulfest war der Andrang besonders groß. Auch die Versorgung des Chorlagers mit Getränken war eine Herausforderung. Weil sich die Firma auf Expansionskurs befindet, ist sie schon in einen neuen Verkaufsraum umgezogen und hat ein neues Lager.

Alles wie bei einer "richtigen" Firma

Wie eine "richtige" Firma sucht auch die Heidenauer Schülerfirma nach immer neuen Aufgaben. Die nächste soll nichts mit der Versorgung im eigentlichen Sinne zu tun haben. "Wir wollen die Anzeigegeräte im Schulhaus verwalten", sagt Karl Leutgöb. Und weil er nächstes Schuljahr Abitur macht, ist er immer auf der Suche nach neuen Mitarbeitern und einer neuen Geschäftsführung. Eben alles wie in jeder anderen Firma auch.

Der Schulförderverein fördert auch die Schülerfirma und bereitet die Übernahme der Trägerschaft vor. Verein und Firma haben zu Beginn dieses Schuljahres jeden neuen Fünftklässler mit einem Getränk begrüßt. So geht Zusammenarbeit auch in Schulen.